Nationenwechsel? Haas schlägt Haken

Der Deutsche, dessen Vater aus Graz stammt, ist auf Platz 475 zurückgefallen, gehört bei den US Open zu den besten 32.

Tommy Haas wird wahrscheinlich selber nicht mehr ganz genau wissen, wo er hingehört. Zumindest ist der 33-Jährige Mitglied der 32 Spieler, die bei den US Open in Runde 3 stehen.

Seine Wurzeln hat Haas in Österreich: Sein Vater Peter ist ehemaliger Judo-Vizeeuropameister und stammt aus Graz. Und deshalb wurde das Tennis-Ass in der Zeit nach Thomas Muster auch von österreichischen Medien ein bisschen beansprucht. Haas ist zwar Deutscher, wurde auch in Hamburg geboren, lebt aber seit Ewigkeiten in Florida.

Und er überlegte kurz vor den US Open, für die USA anzutreten. "Ich war zu beschäftigt, aber mit nur einem Anruf bei der ATP wäre die Sache erledigt", erklärte Haas. Vielleicht ruft er ja noch an.

Im Tenniszirkus hat sich Haas, der zwar Thomas heißt, jedoch selbst von der ATP als Tommy geführt wird, aber wieder eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach einem 7:6-6:1-7:5-Sieg über den Kolumbianer Alejandro Fallo steht der Grundlinienspezialist in der dritten Runde und trifft nun auf den Argentinier Juan Monaco.

Becker-Nachfolge

Haas war vor zehn Jahren gemeinsam mit Nicolas Kiefer, der seine Karriere vor Kurzem beendet hat, Deutschlands größte Hoffnung auf die Becker-Nachfolge. Er erfüllte teils auch die Erwartungen, war 2002 die Nummer zwei der Welt. Der absolut große Wurf blieb ihm aber versagt. Bei den Grand-Slam-Turnieren stand er vier Mal im Semifinale (1999, 2002 und 2007 in Melbourne und 2009 in Wimbledon nach einem Sieg über Novak Djokovic) - für ein Finale hat es nie gereicht.

Wird es wohl auch dieses Mal nicht, Haas nahm die US Open von Platz 475 aus in Angriff. Zumindest findet er nach vielen Verletzungen wieder Anschluss. "Das war vielleicht ein bisschen der alte Tommy Haas", sagte er nach dem Sieg über Falla. Ein bisschen.

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