Nadal: Steher-Qualitäten nach dem Knie-Fall

epa03830084 John Isner, of the United States, returns a volley to Rafael Nadal, of Spain, during the finals of the ATP Masters in Mason, Ohio, USA, on 18 August 2013. Nadal won 7-6, 7-6. EPA/Mark Lyons
Der wiederfitte Rafael Nadal ist auf Hartplatz 2013 unbesiegt und Favorit in New York.

Rafael Nadal als Sandplatz-König zu bezeichnen ist legitim. Rafael Nadal unter dem Begriff „Sandplatz-Spezialist“ einzuordnen, realitätsfern. Nicht erst seit heuer. Aber vor allem.

Der Spanier besiegte im Finale des Millionenturniers von Cincinnati den US-Riesen John Isner (2,06 Meter) 7:6 und 7:6 und holt sich den dritten großen Titel auf Hartplatz in diesem Jahr. Und: Der 27-Jährige ist auf diesem Belag heuer noch ungeschlagen und seit Montag vor dem Briten Andy Murray wieder die Nummer zwei der Weltrangliste. „Es ging für mich diese Woche um sehr viele Punkte. Ich denke, ich bin in einer guten Position“, sagte Nadal. Nur der Serbe Novak Djokovic steht derzeit noch vor ihm. Im inoffiziellen Jahresranking, dem Champions Race, ist Nadal längst vorne.

Das kam überraschend, denn nach seiner Zweitrundenniederlage in Wimbledon im Juni 2012 musste Nadal acht Monate pausieren und versuchte auf Sandplatz langsam zurückzukommen. Vor allem der Hartplatz begünstigte den Heilungsverlauf des gepeinigten Knies nicht wirklich, dennoch holte Nadal in Indian Wells den Titel. Danach verzichtete Nadal auf ein Antreten in Miami. „Ich habe große Schmerzen und Angst, dass es noch schlimmer wird“, sagte Nadal Mitte März. Und jetzt?

„Nach all den Problemen, die ich hatte, ist es einfach fantastisch, zwei Wochen lang nacheinander auf Hartplatz auf höchstem Level zu spielen“, sagt Nadal, der die Knieprobleme endgültig überwunden hat. „Im Moment ist es kein Handicap mehr für mich.“

Wenig Abwechslung

Es ist keine gewagte Prognose, den Spanier zum Topfavoriten für die am Montag beginnenden US Open zu erklären. Dort wird traditionsgemäß auch auf Hartplatz gespielt. Doch wo sind seine Konkurrenten?

Seit zu Beginn des Jahres 2005 der Russe Marat Safin die Australian Open gewonnen hatte, gab es nur noch einen Grand-Slam-Turnier-Champ, der nicht Roger Federer (Rekordmann mit 17 Siegen, seit 2005: 13), Rafael Nadal (12), Novak Djokovic (6) oder Andy Murray (2) hieß: Juan Martin del Potro durchbrach die Phalanx und besiegte 2009 im US-Open-Finale den Favoriten Federer. 33 der letzten 34 Grand-Slam-Turniere gewann einer der großen vier.

Allerdings: Murray, Djokovic und vor allem Federer, der im neuen Ranking nur noch auf Platz sieben steht, schwächelten bei den jüngsten Turnieren und schieden allesamt vor den Endspielen aus. Selbst Djokovic sagt: „Man muss sich nichts vormachen, Nadal ist der klare Favorit in New York.“ Es wäre dessen zweiter Titel nach 2010.

Herren

Seit den French Open (2. Grand-Slam-Turnier des Jahres) 2005 teilten sich nur fünf Spieler die Titel auf: Roger Federer (13, insgesamt 17), Rafael Nadal (12), Novak Djokovic (6), Andy Murray (2) und Juan Martin del Potro (1).

Damen

Im selben Zeitraum siegten 14 verschiedene Damen: S. Williams (9, insgesamt 16), Henin (4/7), Clijsters (4), V. Williams (3/7), Scharapowa (3/4), Mauresmo (2), Asarenka (2), Kusnetsowa (1/2), Ivanovic, Schiavone, Li Na, Kvitova, Stosur und Bartoli (je 1).

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