Zwei traurige Jubilare in Budapest

Zwei traurige Jubilare in Budapest
Jenson Button fährt den 200. Grand Prix, Nico Rosberg den 100. Doch beide haben heuer kaum Grund zum Feiern.

Einem guten Fest war Jenson Button nie abgeneigt. "Ich freue mich jetzt schon richtig auf die vier Wochen Pause nach dem Ungarn-Rennen", sagt der 31-Jährige. "Zuerst lege ich mich auf Hawaii an den Strand und dann fahre ich zur Hochzeit eines guten Freundes. Das wird sehr spaßig."

Eine Party sollte eigentlich auch am Sonntag steigen: Als erst elfter Pilot der Formel-1-Geschichte fährt Button auf dem Hungaroring seinen 200. Grand Prix. Doch der Engländer kommt nicht so richtig in Stimmung, die Enttäuschung über das vermeintliche K.o. im Titelrennen sitzt tief. Zwei Mal fiel er in den vergangenen zwei Rennen unverschuldet aus.

"Hier kann es eigentlich nur besser gehen", sagt Button. Denn hier gelang ihm 2006 auf Honda der erste Sieg in der Formel 1. Trotzdem galt Button noch vor fünf Jahren mehr als Playboy denn als Rennfahrer. Seine Freundinnen erregten oft mehr Aufsehen als seine seltenen Auftritte auf dem Siegespodest. Doch Button hat sich gewandelt. Zwar zieht seine (Dauer-) Freundin Jessica Michibata noch immer die Blicke im Fahrerlager auf sich, doch Button ist nicht nur älter geworden, sondern auch reifer - und Weltmeister. Mit dem Titel im BrawnGP ließ er 2009 die meisten Kritiker verstummen. Heuer dürfte es für den zweiten WM-Titel aber nicht reichen: Buttons Rückstand auf den WM-Führenden Sebastian Vettel beträgt mittlerweile 107 Punkte.

Der 24-jährige Deutsche startet am Sonntag in seinen 73. Grand Prix (16 Siege), doch zuletzt hat er am 26. Juni in Valencia gefeiert - Platz 4 auf dem Nürburgring am letzten Wochenende war eine Ernüchterung. Geht es nach Vettel, eine Ernüchterung ohne Folgen: "Ich habe da keine Bedenken. Die Leute sind drauf und dran, das Auto schneller zu machen."

Abgeschlagen

Noch mehr Rückstand als Button hat Nico Rosberg. Der Deutsche fährt seinen 100. Grand Prix - und liegt bereits 170 Punkte hinter Vettel. Die Formel 1 wird für den 26-Jährigen zur Geduldsprobe. Sein Vater Keke wurde 1982 Weltmeister, Nico hingegen konnte noch nie gewinnen. Red Bull, McLaren und Ferrari sind für Mercedes außer Reichweite; was bleibt, ist die Rolle als Entwicklungshelfer. Dabei wollte Rosberg junior heuer die Siegpremiere feiern.

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