Wo Geschwindigkeit nicht alles ist

Wo Geschwindigkeit nicht alles ist
Fünf der aktuell 20 Saisonrennen finden auf Straßenkursen statt, wo Red Bull und McLaren die Schnauze vorn haben.

Sebastian Vettel (Red Bull) landete im zweiten Training für das Nachtrennen in Singapur auf Platz eins, gefolgt von McLaren-Mann Jenson Button. Von einem Zeichen für den weiteren Verlauf eines Grand-Prix-Wochenendes sprechen die Protagonisten der Formel 1 am Freitag traditionell ungern. Zu unterschiedlich sind die Einstellungen am Fahrzeug, Tankfüllungen und Vorhaben der zwölf Teams.

Ein Trend bestätigte sich im grellen Scheinwerferlicht der asiatischen Metropole aber erneut: Wenn es auf Straßenkurse geht, haben zumeist Red-Bull- oder McLaren-Piloten ihre Schnauzen vorn.

Fünf der derzeit zwanzig Saisonrennen werden auf temporären Rennstrecken durchgeführt, also auf Straßen, auf denen 360 Tage im Jahr Otto-Normalbenzin-Verbraucher fährt. Neben Singapur rast die Königsklasse des Automobilrennsports aktuell auch noch in Melbourne, Monaco, Montreal und Valencia über Straßenkurse. Im Hafengelände von Singapur besteht die Rennstrecke aus 70 Prozent öffentlichem Asphalt.

Seit 2008, als die Premiere in Singapur einen Hype an Straßenkursen eingeläutet hat, siegte McLaren bei acht Grands Prix auf Straßenkursen, Red Bull bei sieben. Ferrari kam im gleichen Zeitraum nur auf drei solche Triumphe.

Philosophie

Das mag an den Philosophien der Teams liegen. Die Rennwagen-Schmiede Ferrari definiert sich seit jeher über Leidenschaft, den Motor; die englisch-stämmigen Teams McLaren und Red Bull über Wissenschaft, die Aerodynamik. Nahezu alle bedeutenden Erfindungen der vergangenen Jahre stammten aus den Köpfen britischer Ingenieure.

Und auf Straßenkursen ist in erster Linie Kurven-, nicht Höchstgeschwindigkeit gefragt. In Singapur gibt es 23, großteils scharfe Richtungsänderungen, in Monza vor zwei Wochen waren es lediglich zehn.

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