Webber bei Regen vor Vettel

Webber bei Regen vor Vettel
Trotz eines Regel-Hickhacks rund um die Drosselklappen kann im Silverstone-Qualifying nur Alonso im Ferrari mit Red Bull mithalten.

Revolution abgesagt. Red Bull ist trotz eines anhaltenden Regelchaos um das Zwischengas am Samstag auch am neunten Rennwochenende der Formel-1-WM auf Pole Position gefahren.

Teamkollege Mark Webber brach den Qualifying-Lauf von WM-Dominator Sebastian Vettel zum zweiten Mal in dieser Saison. Der Australier nimmt den Grand Prix von Großbritannien am Sonntag in Silverstone vor Vettel von Platz eins in Angriff.

Vorjahressieger Webber, der weiterhin auf seinen ersten Saisonerfolg wartet, verwies Vettel in 1:30,399 Minuten um 32 Tausendstel-Sekunden auf Platz zwei, holte sich die achte Pole Position seiner Karriere. Aus Reihe zwei starten die Ferraris von Fernando Alonso und Felipe Massa. Die McLaren-Piloten Jenson Button und Lewis Hamilton mussten sich bei ihrem Heimrennen mit den enttäuschenden Startplätzen fünf und zehn zufriedengeben.

Regelchaos

Dabei war es ausgerechnet McLaren, das sich für eine Änderung des Motoren-Reglements ausgesprochen hatte. "Das ist ein wenig nach hinten losgegangen", meinte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. Die Bullen sind vom neuen Zwischengas-Regulativ mit ihrem Partner Renault am Stärksten betroffen. Der Weltverband FIA änderte seine Vorgaben am Silverstone-Wochenende mehrmals, im Qualifying durften die Bullen mit 20 Prozent offener Drosselklappe fahren.

Webber knallte dennoch eine nahezu perfekte Runde auf den High-Speed-Kurs. "Wir haben die Nebengeräusche gut ausgeblendet", erklärte der 34-Jährige. "Ich liebe es, hier zu fahren." Seine erste Saison-Pole hatte Webber in Barcelona ebenfalls auf einer Strecke mit schnellen Kurven geholt. Alonso strahlte über Platz drei, fehlten ihm doch nur 0,117 Sekunden auf Pole. "Wir sind sehr knapp dran, knapper als je zuvor in dieser Saison", erinnerte der Spanier.

McLaren verpokert sich

Dementsprechend hat ihn auch Red Bull als ersten Gegner auf der Rechnung. "Alonso ist uns auf harten Reifen ebenbürtig. Daher ist im Rennen alles offen", meinte Marko. Schon in Barcelona hatte Alonso beim Start alle überrascht und von Platz vier die Führung übernommen. In Silverstone wurden Start und Ziel durch den Umbau auf eine neue Gerade verlegt. "Es fühlt sich wie eine neue Rennstrecke an. Der Start wird komplett anders", meinte Vettel, der seinen siebenten Saisonsieg noch nicht aus den Augen verloren hat.

McLaren verpokerte sich, weil im Finish des Zeittrainings leichter Regen aufzog. Da hatte Hamilton noch keine Topzeit markiert. F1-Debütant Daniel Ricciardo verlor in seinem ersten Qualifying knapp sechs Zehntelsekunden auf seinen HRT-Teamkollegen Vitantonio Liuzzi. Der australischer Red-Bull-Junior nimmt das Rennen daher aus der letzten Startposition in Angriff. Auch die beiden Toro Rossos von Jaime Alguersuari (18.) und Sebastien Buemi (19.) scheiterten bereits in der ersten Quali-Phase. Rekordweltmeiser Michael Schumacher kam im Mercedes nicht über Rang 13 hinaus.

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