Webber auf Pole, Vettel geschlagen

Seit 2007 wohnt der Deutsche gemeinsam mit Freundin Hanna in der Schweiz.
Ausgerechnet bei seinem Heim-Rennen am Nürburgring endet Vettels grandiose Qualifying-Serie.

Ausgerechnet in Deutschland. Ausgerechnet beim Heimrennen. Zum ersten Mal nach 14 Rennen startet Sebastian Vettel (Sonntag, Start: 14 Uhr) auf dem Nürburgring nicht aus der ersten Startreihe in einen Formel-1-Grand-Prix.

Zwar setzte im Qualifikationstraining einmal mehr ein Red-Bull-Pilot die beste Zeit - Mark Webber startet wie auch 2009 auf dem Nürburgring aus der Poleposition -, doch Vettel, der große Dominator der Saison, musste dieses Mal nicht nur seinen Teamkollegen ziehen lassen. Zwischen die beiden Autos des österreichischen Teams zwängte sich Lewis Hamilton in einem verbesserten McLaren.

Spannend wird das Rennen aber nicht nur durch die Ausgangsposition. Auch das Wetter wird, wie so oft auf dem Nürburgring, eine Rolle spielen. Bei 98 Prozent liegt die Regenwahrscheinlichkeit für Sonntag, die Temperatur wird 11 Grad nicht übersteigen. Typisch Nürburgring eben. "Du weißt nie, ob es regnet, die Sonne scheint, hagelt oder schneit. Oder alles zusammen", sagt der Australier Mark Webber. "Das Wetter wird wieder ein Thema sein", prophezeit auch Michael Schumacher. Und McLaren-Mann Lewis Hamilton bringt es auf dem Punkt: "Die Lehre aus all den Erfahrungen ist, dass man nie Vorhersagen treffen sollte, wenn man an den Nürburgring kommt."

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter Einfluss auf den Rennausgang nimmt, ist jedenfalls groß. In Montreal sorgte eine zweistündige Regenunterbrechung für die intensivste Safety-Car-Phase der Formel-1-Geschichte, in Silverstone vor zwei Wochen wirbelten die wechselnden Witterungsbedingungen das Klassement durcheinander.

Gedränge

Positiv auf die Spannung ausgewirkt haben sich heuer auch die neuen Regeln. Zur Halbzeit der Saison wurde bereits die Anzahl der gesamten Überholvorgänge der Saison 2010 übertroffen. In den ersten neun Rennen gab es laut Angaben von MercedesGP 623 Überholmanöver, exklusive Manöver in der ersten Runde und gegen beschädigte Autos. 29 Prozent der Überholvorgänge, nämlich 180 von 623 wurden unter Mithilfe von DRS durchgeführt. Bei diesem System kann der Fahrer den Heckflügel in gewissen Passagen kurzfristig flacher stellen und so die Geschwindigkeit erhöhen.

Auch Pirelli, der exklusive Reifenlieferant, zog eine positive Zwischenbilanz. "Nach der ersten Saisonhälfte haben wir sehr positive Reaktionen von allen erhalten", sagte Pirelli-Motorsportchef Paul Hemberey und wies darauf hin, dass auch die speziellen Reifenkonstruktionen für ein Mehr an Spannung zuständig waren: "560 Mal (inklusive Strafen) fuhren die Autos heuer bereits an die Box."

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