Sergio Perez: Ein Supertalent geht seinen Weg

Sergio Perez: Ein Supertalent geht seinen Weg
"Sein erster Sieg ist nur eine Frage der Zeit", glaubt Alonso. Bald könnten die beiden Piloten Teamkollegen sein.

Es war die Fahrt seines Lebens. Sergio Perez hat am Sonntag im turbulenten Grand Prix von Malaysia erst als zweiter Mexikaner der Geschichte einen Podestplatz in der Formel 1 herausgefahren. Der 22-jährige Sauber-Pilot musste sich bei wechselnden Bedingungen nur dem spanischen Ferrari-Star Fernando Alonso geschlagen geben - dessen Teamkollege er schon in der kommenden Saison sein könnte.

   Perez ist seit 2010 Teil des Nachwuchsprogrammes von Ferrari. Der Shootingstar gilt als logischer Nachfolger für Felipe Massa, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft. Gerüchten über einen vorzeitigen Wechsel erteilte Perez aber auch nach der ersten Sternstunde seiner Karriere eine klare Absage. "Mein ganzer Fokus liegt auf Sauber", betonte der Mexikaner. "Das Team hat großartig gearbeitet, um mir diese Chance zu geben."

   Der Youngster aus Guadalajara hatte im Vorjahr für Sauber in der Königsklasse debütiert - unterstützt von dessen Motorenlieferant Ferrari und Carlos Slim. Dieser ist als Eigentümer des Telekomkonzerns Telmex sogar noch reicher als Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, nämlich der reichste Mann der Welt. Mit Perez ist auch Telmex als Sponsor bei Sauber eingestiegen, dazu kommt auch Ersatzfahrer Esteban Gutierrez aus Mexiko.

   Seit seinem 15. Lebensjahr fährt Perez in Europa. Seine Tauglichkeit für die Königsklasse stellte "Checo", so sein Spitzname, 2010 als Vizemeister der GP2-Serie unter Beweis - geschlagen nur vom fünf Jahre älteren Venezolaner Pastor Maldonado, nun bei Williams. Im Vorjahr bangte der Formel-1-Zirkus nach einem Horrorcrash in Monaco um Perez` Leben. Das oft schüchtern wirkende Supertalent saß nach einem Rennen Zwangspause wegen einer schweren Gehirnerschütterung aber schon wieder im Cockpit.

Pfeilschnell

In Malaysia hatte er sogar die Chance auf die ganz große Sensation. "Du bist unglaublich schnell, Checo", sagte ihm sein Renningenieur, als er im Finish Alonso jagte. Er war es in der Tat. Eine schnellste Runde nach der anderen zauberte der Mexikaner in den auftrocknenden Asphalt der Tropenstrecke, bis er auf einem nassen Kerb ausrutschte und kurz von der Piste musste.

   "Sein erster Sieg ist nur eine Frage der Zeit", meinte Alonso. "Er ist ein sehr talentierter junger Mann." 2013 vielleicht sogar schon sein Stallgefährte? "Im Moment haben wir mit Felipe ein sehr starkes Team." Der unter Druck geratene Brasilianer kam nach mehreren Fehlern aber auch in Malaysia nicht über Rang 15 hinaus, verpasste damit im zweiten Saisonrennen erneut WM-Punkte.

   Perez dagegen liegt für das Ferrari-Kundenteam Sauber auf WM-Rang fünf. Für den Schweizer Rennstall war es nach dem BMW-Ausstieg Ende 2009 der erste Podestplatz als unabhängiger Konstrukteur. "Das ist für die Mannschaft ein gigantischer Erfolg", strahlte Teamchef Peter Sauber. Für Mexiko war er sogar historisch. Bisher war für das mittelamerikanische Land nur Pedro Rodriguez auf dem F1-Podest gestanden, zuletzt 1971 in Zandvoort. Der "Regenkönig" verunglückte aber noch im selben Jahr auf dem Norisring tödlich.

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