Rallye: Kurioses Aus für Loeb in Wales

Rallye: Kurioses Aus für Loeb in Wales
Der Weltmeister wurde auf dem Weg zum Finale im normalen Straßenverkehr in einen Unfall mit einem Rallye-Zuschauer verwickelt.

Seinen achten Titel hat Rallye-Rekordchampion Sebastien Loeb in einem Unfallwagen feiern müssen.

Ein Crash im Straßenverkehr auf dem Weg zur Schlussetappe beim Saisonfinale in Wales stoppte am Sonntag den Serien-Weltmeister - seine Rivalen hatten dies vorher auch im achten Jahr hintereinander nicht geschafft.

Damit ist der Franzose nun nach Titeln erfolgreicher als Formel-1-Altmeister Michael Schumacher und Motorrad-Superstar Valentino Rossi. "Im Augenblick bin ich sehr glücklich. Das ist wirklich ein sehr großer Moment", meinte Loeb.

Kurios

Der erneute WM-Triumph war dem 37-Jährigen schon vor dem Malheur am Sonntag nicht mehr zu nehmen gewesen. Sein letzter verbliebener Titelrivale Mikko Hirvonen hatte vorzeitig aufgeben müssen, weil er seinen Ford am Freitag bei einem Ausrutscher auf schlammiger Piste zu schwer demoliert hatte. So konnte Loeb den Unfall mit einem Auto, das ihm auf der falschen Straßenseite entgegengekommen war, leicht verschmerzen. Den Sieg beim Saison-Schlussakt holte sich der Finne Jari-Matti Latvala vor Mads Östberg, die österreichische Beifahrerin Ilka Minor kam mit Henning Solberg auf Rang drei, womit der Ford-Dreifachsieg komplett war.

"Wir sind Weltmeister, also ist der Unfall kein Problem", sagte Loeb nach dem kuriosen Zwischenfall, bei dem nur beträchtlicher Sachschaden entstand. "Ich bin noch ausgewichen", sagte er, "aber der Falschfahrer war leider ein Spanier und zog so nach rechts statt nach links. Es war kein großer Aufprall, aber unser Kühler war kaputt." Loeb kannte den Falschfahrer, er ist ein Freund seines früheren Teamkollegen und heutigen Mini-Piloten Dani Sordo.

Rekorde

"Er ist eine Ausnahme-Erscheinung. Er war all die Jahre immer etwas schneller als der Rest, das sagt doch alles", sagte Formel-1-Champion Sebastian Vettel über Loeb. Dessen Laufbahn gleicht einer Serie von Rekorden. So stellte der gebürtige Elsässer in diesem Jahr mit inzwischen mehr als 800 erzielten Bestzeiten bei Wertungsprüfungen einen weiteren Spitzenwert auf.

Seine Fabel-Karriere hatte 1995 begonnen, als er in einem Renault 5 bei lokalen Rennen erste Rallye-Erfahrung sammelte. 1999 gab er sein WM-Debüt. Seit 2001 dominiert der einst erfolgreiche Kunstturner und gelernte Elektriker im Citroen die Konkurrenz. Dabei immer an seiner Seite: Co-Pilot Daniel Elena.

Auch auf Rundstrecken war Loeb, der mit seiner Frau Severine und seiner Tochter Valentine am Genfer See in der Schweiz wohnt, bereits erfolgreich. So glänzte er als Zweiter beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans 2006 an der Seite von Franck Montagny und Eric Helary im Pescarolo C60. Die Rallye-Herrschaft des Hobby-Hubschrauberpiloten könnte durchaus noch länger andauern. Sein Vertrag bei Citroen läuft bis Ende 2013.

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