Dakar: 9.000 Kilometer durch die Hölle

Auch die 39. Auflage der Extrem-Rallye wird Mensch und Maschine alles abverlangen.

Die Luft wird dünn bei der Rallye Dakar. Von den zwölf Etappen des Offroad-Abenteuers über knapp 9.000 Kilometer durch Paraguay, Bolivien und Argentinien müssen die Fahrer gleich sechs Tage im sauerstoffarmen Altiplano verbringen. Auf mehr als 3.000 Metern in der Hochebene von Bolivien wartet auf Dakar-Dauersieger Stephane Peterhansel & Co. Schwerstarbeit.

Der gigantische Tross startet am Montag in Paraguays Hauptstadt Asuncion in die aufregendste Rallye der Welt. Die Piloten und Crews werden von der 39. Auflage durch Sand und Staub erst am 14. Jänner in Buenos Aires wieder von den Strapazen erlöst. Mit dabei sind in der Motorrad-Kategorie die Österreicher Matthias Walkner und Markus Berthold, sowie bei den Autos die Kärntnerin Ilka Minor als Beifahrerin des Tschechen Martin Prokop.

Dakar: 9.000 Kilometer durch die Hölle
Sexta etapa del rally Dakar 2016 en Uyuni. En la imagen, Matthias Walkner. Sixth stage of 2016 Dakar rally around Uyuni. In this picture, Matthias Walkner. *** Local Caption *** DIENER
Als besonders hart gilt die neunte Etappe von Salta nach Chilecito. Sie wird "Super-Belen" genannt, weil sie um den Ort Belen führt und ist mit 977 Kilometern auch die längste Etappe für die fast 400 eingeschriebenen Fahrzeuge. "Das größte Problem bei der Dakar besteht für mich darin, über einen so langen Zeitraum konzentriert zu bleiben. Die Konzentration ist unheimlich wichtig", beschrieb Peugeot-Fahrer Cyril Despres eine der Herausforderungen.

Um sich auf die dünne Luft besser einstellen zu können, schlief der Franzose schon im Vorfeld nachts immer in einem Höhenzelt, das die Anpassung erleichtern soll. "An Dakar denke ich das ganze Jahr", meinte Despres über seine Vorbereitung auf die Rallye, die nun erstmals Paraguay zu ihrer Route zählt.

Kein Jahr ohne Todesopfer

Das Rennen bedeutet auch immer Gefahr. Rund 70 Todesfälle wurden in der Historie der Rallye verzeichnet. Seit das Rennen 2009 nach Südamerika wechselte, kam in jedem Jahr mindestens ein Mensch während der PS-Hatz ums Leben. 2016 starb ein bolivianischer Zuschauer, der in Uyuni von dem Franzosen Lionel Baud angefahren wurde. Beim Start vor einem Jahr in Buenos Aires wurden 13 Zuschauer verletzt.

Beim Auftakt in Asuncion werden nun auch Staatschef Horacio Cartes und sein bolivianischer Amtskollege Evo Morales erwartet. Rund 1.000 paraguayische Polizisten sollen für Sicherheit sorgen.

Von Beginn an werden die Blicke auf Titelverteidiger Peterhansel und Beifahrer Jean-Paul Cottret gerichtet sein. Der französische Peugeot-Pilot gewann 2016 nach sechs Siegen auf dem Motorrad auch zum sechsten Mal mit dem Auto die legendärste aller Rallyes. "Ich weiß nicht, ob mir eine so große Motivation noch bleibt", räumte Peterhansel 25 Jahre nach seinem ersten Dakar-Erfolg ein. Sebastien Loeb ( Peugeot), Nasser Al-Attiyah (Toyota) und Carlos Sainz (Toyota) wollen den 51-Jährigen entthronen.

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