Nico Rosberg siegt in Silverstone

Nico Rosberg hat in Silverstone seinen dritten Grand Prix gewonnen.
Der Deutsche musste nach Rennschluss zu den Kommissaren, durfte seinen Sieg aber behalten.

Die Fahrt über die Ziellinie konnte der Sieger des Großen Preises von Großbritannien nicht genießen. Kein Gruß an die Fans, keine Siegerfaust, kein eleganter Schwenk mit dem Dienstwagen Richtung Boxenmauer, wo die Mitarbeiter des Rennstalls gewartet hätten.

Nico Rosberg war unter Druck. 52 Runden und 306,198 Kilometer lang – und erst recht auf den allerletzten Metern des Rennens in Silverstone. „Was für eine verrückte Nummer“, stammelte der 28-jährige Deutsche, nachdem er seinen Mercedes als Erster über die Ziellinie bewegt hatte.

Bedrohlich groß im Seitenspiegel von Rosberg war da bereits Mark Webber. Der Red-Bull-Pilot wies als Zweiter lediglich 0,7 Sekunden Rückstand auf. Dabei sah der 36-jährige Australier bereits kurz nach dem Start wie der große Verlierer aus. Als die Ampeln erloschen, schaltete Webber schlecht, im Getümmel des Mittelfelds beschädigte er sich den Frontflügel und wurde von Startplatz vier auf Position 15 durchgereicht.

Pleiten, Pech & Pannen

Die Verlierer in diesem hochdramatischen Rennen voller Pleiten, Pech und Pannen sollten aber andere sein.

Der Teufel saß dabei weniger im Detail, als vielmehr links hinten. Gleich bei vier Fahrern platzte der linke Hinterreifen. Nach lediglich acht Runden erwischte es Rosberg-Kollege Lewis Hamilton. Der Poleposition-Mann hatte bei seinem Heimrennen am Start noch alles im Griff und führte bis zum Malheur den Grand Prix an.

Am Ende fuhr er dennoch auf Platz vier vor. „Das ist kein Trost“, gestand der Engländer, dessen Rennen und Strategie mit einem Knall über den Haufen geworfen waren.

Ähnlich erging es auch noch drei anderen Fahrern: Ferrari-Pilot Massa (Runde 12), Toro-Rosso-Youngster Vergne (Runde 15) sowie Perez (Runde 42) im McLaren. Ihnen allen ging plötzlich die Luft aus, was unweigerlich Fragen an den Reifenlieferanten Pirelli aufwirft.

Der Exklusivausrüster aus Italien sieht sich in der Saison 2013 nicht zum ersten Mal mit Kritik an seinen Produkten konfrontiert. „Das war so nicht vorhersehbar. Es war ein ganz neues Problem“, sagte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery in einer ersten Reaktion. Bereits kommende Woche auf dem Nürburgring wird er ausführlicher antworten müssen.

Weltmeister im Pech

Alles andere als gesprächig präsentierte sich auch Sebastian Vettel. Dem Weltmeister platzte zwar nicht der Reifen, aber dennoch beinahe der Kragen. Der 25-jährige Deutsche hatte nach dem Missgeschick bei Poleposition-Mann Hamilton das Rennen von der Spitze weg diktiert, ehe zehn Runden vor dem Ende der fünfte Gang im Red Bull streikte. Und Vettel wusste: „Wenn sich ein Gang verabschiedet, sind die anderen auch weg.“

Recht hatte er – und Rosberg sah sich im Glück, denn: „Sebastian hätte ich heute nicht gepackt.“

Damit gewinnt auch die WM an Dramatik. Alonso fuhr unaufgeregt Platz drei nachhause und verkürzte den Rückstand in der WM auf Vettel auf 21 Punkte. Lotus-Pilot Räikkönen kam als Vierter zum 25. Mal nacheinander in die Punkteränge (Rekord) und ist als WM-Dritter 34 Zähler von Vettel entfernt.

Nico Rosberg siegt in Silverstone

Mercedes Formula One driver Hamilton of Britain le
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CANADA FORMULA ONE GRAND PRIX
Nico Rosberg siegt in Silverstone

BRITAIN FORMULA ONE GRAND PRIX
Nico Rosberg siegt in Silverstone

BRITAIN FORMULA ONE GRAND PRIX

Fahrerwertung

Teamwertung

Grand Prix von Großbritannien in Silverstone
Endstand nach 52 Runden:
1. Nico Rosberg GER Mercedes
2. Mark Webber AUS Red Bull 0,7
3. Fernando Alonso ESP Ferrari 7,1
4. Lewis Hamilton GBR Mercedes 7,7
5. Kimi Räikkönen FIN Lotus 11,2
6. Felipe Massa BRA Ferrari 14,5
7. Adrian Sutil GER Force India 16,3
8. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso 16,5
9. Paul di Resta GBR Force India 17,9
10. Nico Hülkenberg GER Sauber 19,7
11. Pastor Maldonado VEN Williams 21,1
12. Valtteri Bottas FIN Williams 25
13. Jenson Button GBR McLaren 25,9
14. Esteban Guttierez MEX Sauber 26,2
15. Charles Pic FRA Caterham 31,6
16. Jules Bianchi FRA Marussia 36
17. Max Chilton GBR Marussia 01:07,6
18. Giedo van der Garde NED Caterham 1:07.7
19. Romain Grosjean FRA Lotus eine Runde
* Boxenstopps
Out: Sebastian Vettel (GER/Red Bull), Jean-Eric Vergne (FRA/Toro Rosso), Sergio Perez (MEX/McLaren)

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