Hamilton gewinnt in Abu Dhabi
Es begann, wie es mittlerweile immer beginnt, wenn die Formel 1 ihre Kreise zieht: Sebastian Vettel, alter und neuer Weltmeister der Branche, fuhr am Sonntag in Abu Dhabi los - und die Konkurrenz hatte einmal mehr das Nachsehen.
Zwei Wagenlängen Abstand hatte der Deutsche zwischen seinen Red Bull und den McLaren von Verfolger Lewis Hamilton gebracht - da war lediglich eine Kurve beim Großen Preis im Wüstenstaat absolviert. Eine Kurve später hatte die Königsklasse ihre Sensation.
Ein Reifenplatzer beendete die Sieg-Ambitionen von Vettel jäh und damit auch die Rekordsucht des 24-Jährigen im WM-Jahr 2011. Mit Siegen in Abu Dhabi und zwei Wochen später beim Saisonabschluss in Brasilien hätte Vettel eine weitere Bestmarke im Grand-Prix-Sport gelöscht, und zwar jene von Landsmann Michael Schumacher, der einst in einer einzigen Saison 13 Rennsiege gefeiert hatte.
Eingeparkt
In der Zwischenzeit schleppte sich der Doppelweltmeister auf drei Reifen und einer Felge zurück in die Box, wo die Red-Bull-Mechaniker den Boliden nur noch sachgerecht in der Garage einparken konnten.
Vettel saß da schon längst vor einem Computerbildschirm, in der Hoffnung, den Schuldigen möglichst rasch ausmachen zu können. "Es ärgert einen schon. Es hat sich alles gut angefühlt bis dahin", erklärte Vettel über die Ratlosigkeit ob der Radlosigkeit.
Schlechte Verlierer sehen dennoch anders aus. Anstatt in der Wüste das Weite zu suchen, verfolgte Vettel den weiteren Rennverlauf vom Kommandostand des österreichisch-englischen Rennstalls aus. Keine schlechte Erfahrung soll es gewesen sein, meinte er.
Allerhand zu sehen bekam er ja schließlich: Etwa die unaufgeregte Siegesfahrt von Lewis Hamilton, der in bester Vettel-Manier Rennen und Konkurrenz kontrollierte und so seinen dritten Saisonsieg einfuhr. "Das war eines meiner besten Rennen", betonte der Engländer, der sich damit auch im internen McLaren-Duell zurückgemeldet hat. Denn Jenson Button blieb hinter Ferrari-Mann Fernando Alonso nur Platz drei.
Abgerissen
Damit kam es auch zu einer kaum noch für möglich gehaltenen Konstellation auf dem Podest: Da auch bei Mark Webber nicht alles nach Plan verlief - beim ersten Boxenstopp zwickte es - durfte erstmals seit 19 Rennen (Grand Prix von Südkorea am 24. Oktober 2010) kein Red-Bull-Fahrer mit schäumenden Getränken herumspritzen.
Wenn schon nicht die Lobeshymnen, zumindest die Lacher hatte Sebastian Vettel auf seiner Seite. Auf die Analyse des schadhaften Reifens angesprochen, antwortete er: "Es ist ein bisschen schwer, sich den Reifen anzuschauen, weil der überall verteilt ist."
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