Formel E lockt Red Bull & Co

epa03779569 German Formula One driver Sebastian Vettel of Red Bull steers his car during the Formula One Grand Prix of Germany at the Nuerburgring, Nuerburg, Germany, 07 July 2013. EPA/PETER STEFFEN
In einem Jahr feiert die neue Serie mit vollelektrisch angetriebenen Rennwagen Premiere.

Die Formel E will auch die Branchenführer der Formel 1 in die erste Motorsportserie mit vollelektrisch angetriebenen Rennwagen locken. "Ich bin sicher, dass Rennställe wie Ferrari oder Red Bull eines Tages auch Formel-E-Teams stellen werden", sagte Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag in einem Interview der Tageszeitung Die Welt. Mit dem britischen Traditionsteam McLaren gebe es bereits Gespräche.

Namen, die für Erfolge in der Formel 1 stehen und der geplanten neuen Serie zweifelsohne einen gewaltigen (Start)-Schub geben würden. Und auch in Sachen Fahrer versprach Agag, "dass sowohl in Deutschland als auch auf der ganzen Welt klingende Namen dabei sein werden". Es seien auch ehemalige Formel-1-Piloten am Start. Wer genau, verriet er nicht. De facto sind rund ein Jahr vor der Premiere der Serie, die womöglich 2015 das Finale in Berlin erleben könnte, zwei Teams gemeldet: Drayson aus England und China Racing.

Dennoch gibt die Serie in Sachen Werbung ordentlich Gas. Am 27. August vergangenen Jahres hatte die Formula E Holdings (FEH) eine entsprechende Vereinbarung mit FIA-Chef Jean Todt unterzeichnet. Dem ehemaligen Rallye-Piloten an der Spitze des Automobilweltverbandes liegt die "Vergrünung" des Motorsports am Herzen. Auch in der Formel 1, wo seit 2009 mit einem Jahr Unterbrechung das Hybridsystem KERS (Kinetic Energy Recovering System) mit an Bord ist und Zusatzantrieb liefert, versucht der Verband, Umweltfreundlichkeit zu fördern.

Elektroantrieb

Die 42 Boliden, die die Formel E bei Spark Racing Technology bestellt hat, kommen nur mit Elektroantrieb aus. Die Batterien liefert der Formel-1-Rennstall Williams - pikanterweise brannte jüngst auf dem Nürburgring in der Garage eines der Hybridsysteme in einem Rennwagen der Traditionsschmiede aus dem englischen Grove.

Als Konkurrenz, die die Formel 1 irgendwann einmal verdrängen will, sehen die Verantwortlichen der Formel E die Serie aber nicht. "Darum geht es uns nicht", bekräftigt Agag. "Ich bin ein großer Formel-1-Fan, ich hoffe, sie wird nie verschwinden. Sie ist ein globales Sportevent mit Millionen Fans, in dem es um viel Geld geht. Die Formel E ist eine andere Art von Rennserie."

Aber auch die Formel E möchte Gewinne erzielen. Für das Rennen in Berlin, das auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof stattfinden soll, hofft man auf 30.000 bis 50.000 Zuschauer. 50.000 Fans kamen am vergangenen Sonntag auch zum ersten Formel-1-Heimsieg von Dreifach-Champion Sebastian Vettel auf dem Nürburgring.

"Irgendwann wären wir auch gern so groß wie die Formel 1, doch der Fokus ist ein anderer", sagte Agag. Neben Berlin sind Rennen in Metropolen wie Peking, Los Angeles oder Bangkok geplant.

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