Rosberg triumphiert in Monaco
Spektakulär war der Grand Prix von Monaco 1983. Auf nasser Strecke wurde das Rennen gestartet, zunächst führte Poleposition-Mann Alain Prost das Feld an. Dann trocknete der Asphalt auf und der auf Trockenreifen gestartete Weltmeister Keke Rosberg übernahm die Führung – und der Finne gab sie nicht mehr ab. Nelson Piquet belegte Platz zwei vor Alain Prost. Nach einer Ausfall-Orgie kamen von den 20 gestarteten Autos sieben ins Ziel.
Auch gestern hieß der Sieger Rosberg, auch gestern war das Rennen spektakulär. Nico gewann 30 Jahre nach seinem Vater souverän in der Stadt, in der er aufgewachsen ist und immer noch lebt. Durch nichts ließ sich der Deutsche aus der Ruhe bringen: weder durch die Diskussionen um die Mercedes-Reifentests, noch durch drei Ausfahrten des Safety-Cars und einer Rennunterbrechung.
Perfektes Rennwochenende
Es war Rosbergs erster Sieg in dieser Saison, der zweite seiner Karriere. „Danke, das ist für mich etwas ganz Spezielles“, bedankte sich der 27-Jährige am Boxenfunk bei seinem Team. „Beim Start war’s sehr eng“, sagte er danach. „Doch dann konnte ich das Rennen kontrollieren. Wir haben uns seit Barcelona stark verbessert.“
Rosberg beendete mit der Champagner-Dusche ein perfektes Rennwochenende: In allen Trainings war er der Beste, im Qualifying fuhr er auf die Poleposition, im Rennen führte er von der ersten bis zur letzten Runde.
Spektakel
Hinter Rosberg spielte es sich so richtig ab in den Häuserschluchten von Monte Carlo. Zuerst krachte der Brasilianer Felipe Massa mit seinem Ferrari in die Mauer – das Safety-Car musste raus und Massa zur Kontrolle ins Krankenhaus. Dann kollidierten Max Chilton (Eng/Marussia) und Pastor Maldonado (Ven/Williams) derart, dass die Reifenstapel über die Strecke verteilt waren und die Rote Flagge (Abbruch) geschwenkt werden musste. Schließlich kam nach einem Unfall von Grosjean (F/Lotus) und Ricciardo (Aus/Toro Rosso) das Safety-Car ein drittes Mal auf die Strecke.
Heimlicher Sieger
Niki Lauda, der Aufsichtsratschef von Mercedes, war voll des Lobes: „Das war kein einfaches Rennen. Hut ab vor Nico. Perfekt. Besser kann man es nicht tun.“
Heimlicher Sieger war aber Sebastian Vettel: Der Deutsche wurde Zweiter und baute seine WM-Führung aus, denn Fernando Alonso kam nur auf Platz sieben, Kimi Räikkönen rettete als Zehnter einen Punkt.
Streit
Aufregung gab es bereits vor dem Rennen: Ein Reifentest von Mercedes nach dem Rennen in Barcelona hat ein Nachspiel. Red Bull legte gegen den 1000-Kilometer-Test Protest ein. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und die Mercedes-Verantwortlichen erklärten allerdings, dass es sich zu 90 Prozent um Tests der Reifen für 2014 gehandelt habe. Die Initiative für den Test kam von Pirelli.
Dieser sei von der FIA gestattet und keineswegs geheim gewesen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte in Richtung Red Bull: „Mir kommt da das Wort ‚schlechter Verlierer‘ in den Kopf. Wir hatten durch diese Tests keinen Vorteil.“
Endstand nach 78 Runden: | |||||
1. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | ||
2. | Sebastian Vettel | GER | Red Bull | + 2,8 | |
3. | Mark Webber | AUS | Red Bull | 6,3 | |
4. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | 13,8 | |
5. | Adrian Sutil | GER | Force India | 21,4 | |
6. | Jenson Button | GBR | McLaren | 23,1 | |
7. | Fernando Alonso | ESP | Ferrari | 26,7 | |
8. | Jean-Eric Vergne | FRA | Toro Rosso | 27,2 | |
9. | Paul di Resta | GBR | Force India | 27,6 | |
10. | Kimi Räikkönen | FIN | Lotus | 36,5 | |
11. | Nico Hülkenberg | GER | Sauber | 42,5 | |
12. | Valtteri Bottas | FIN | Willaims | 42,6 | |
13. | Esteban Gutierrez | MEX | Sauber | 43,2 | |
14. | Max Chilton | GBR | Marussia | 49,8 | |
15. | Giedo van der Garde | NED | Caterham | 1:02,5 | |
16. | Sergio Perez | MEX | McLaren | 6 Runden |
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