Formel 1: Nürburgring vor dem Aus

Formel 1: Nürburgring vor dem Aus
Am Sonntag könnte das letzte F1-Rennen auf dem Kurs stattfinden. Die Landesregierung will den Geldhahn zudrehen.

Dieser Sieg fehlt Sebastian Vettel noch in seiner Sammlung: Noch nie konnte der deutsche Weltmeister ein Heimrennen gewinnen. Am kommenden Sonntag startet der 24-Jährige auf dem Nürburgring den nächsten Versuch - es könnte auf dieser Rennstrecke aber auch der letzte Versuch werden.

Denn dem Rennen auf dem Traditionskurs droht das Aus: Die rot-grüne Landesregierung will den Geldhahn für die Rennstrecke in Zukunft zudrehen. So sagt etwa Wirtschaftsministerin Eveline Lemke von den Grünen gegenüber dem Handelsblatt: "Bis 2016 gibt es genau ein Formel-1-Rennen mit finanzieller Unterstützung des Landes - und das ist 2011. Punkt."

Auch in diesem Jahr rechnet die Nürburgring GmbH mit roten Zahlen, muss man doch jährlich zirka 20 Millionen Euro Antrittsgebühr zahlen. "Ob das Rennen am Wochenende das letzte sein wird, hängt maßgeblich von den Forderungen von Bernie Ecclestone ab", sagt Lemke.

Nachfrage

Derzeit wechseln sich der Ring in der Eifel und der Hockenheimring jährlich ab. Auch in Hockenheim stand die Formel 1 bereits einmal vor dem Aus. Dann lenkte Ecclestone aber ein, der neue Vertrag bis 2018 enthält für die Streckenbetreiber günstigere Konditionen.

Doch erpressen lässt sich der Formel-1-Chef nicht, zumal die Nachfrage aus neuen Märkten nicht abreißt: Heuer ist Indien erstmals dabei, 2012 gibt es das Debüt in Texas, 2014 soll es die Premiere in Sotschi (Rus) geben.

Ob die Formel 1 für die Nürburgring GmbH überlebenswichtig ist, ist eine andere Frage, sagt Geschäftsführer Jörg Lindner: "Für uns bedeutet das eine 14-tägige Blockierung der Strecke."

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