Neue Innereien für Red Bull

Sebastian Vettels Auto soll bis zum Saisonstart noch gravierend umgebaut werden.

Schon vor dem ersten Rennen in Melbourne (16. März) ist Weltmeister Sebastian Vettel in der Defensive. Der Deutsche hofft jedenfalls auf einen runderneuerten Red Bull für die Saisonpremiere. Sein Team will mit signifikanten Updates aufwarten. "Das Auto, das wir in Melbourne einsetzen, wird nur von außen das Auto sein, mit dem wir im Winter getestet haben", sagte Vettel der deutschen Zeitung Welt am Sonntag: "Die technischen Innereien werden andere sein."

Die Umsetzung dessen, was man bei den von Problemen begleiteten Tests gelernt habe, brauche aber Zeit. "Nur in der Welt der Comics würde so ein Prozess sofort und blitzschnell funktionieren", sagte Vettel. Doch der Rennstall sei bereit zu investieren. Der vierfache Weltmeister gestand, dass die Situation für Red Bull vor dem ersten Grand Prix der neuen Turboära schwierig sei. "Aber erst in Melbourne werden wir wissen, wie weit wir tatsächlich von der Konkurrenz entfernt sind." Fix scheint aber jetzt schon zu sein: Der Mann, der in der vergangenen Saison den Titel im Schongang gewinnen konnte, ist seinen Ausnahmestatus vorerst los.

Treuer Mann

Ein Abgang vom österreichisch-englischen Team, mit dem er in den vergangenen Jahren die Königsklasse dominiert hatte, steht für Vettel vorerst nicht zur Debatte. Der 26-Jährige ist bis 2015 vertraglich an Red Bull gebunden. Schon mehrmals wurde über einen möglichen Wechsel zu Ferrari spekuliert. Vettel betonte aber einmal mehr, dass er nicht der Typ sei, "der das Pferd wechselt, nur wenn es mal ein paar Probleme gibt".

Andere Favoriten

Noch vor Ferrari zählt Vettel Mercedes mit Ex-Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu den Topfavoriten auf den Titel. Zwar waren auch die Silberpfeile nicht frei von Problemen, sie absolvierten bei den Tests aber die meisten Kilometer – fast drei Mal so viele wie Red Bull. Vettel versicherte aber, dass er gelassener geworden sei. "Auch was die neue Saison betrifft."

Seit seinem ersten WM-Titel 2010 sei Ruhe in seine Arbeit gekommen. "Auch in meinen Kopf", sagte Vettel. Das bedeute aber nicht, dass er weniger motiviert sei als früher. Denn: "Es fühlt sich nicht gut an, wenn man verliert." Zuletzt ist ihm das in der Formel 1 im Juli 2013 in Ungarn passiert. Die neun abschließenden Rennen des Vorjahres hat Vettel allesamt gewonnen.

Die Chancen auf einen zehnten Sieg in Serie sind in Melbourne aber äußerst gering – trotz der veränderten Innereien seines neuen RB10. Wie jedes Jahr wird Vettel seinem Boliden vor dem ersten Rennen noch einen (Mädchen-)Namen geben. Bisher ist das Auto noch eine Diva.

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