Hamilton siegt in Austin und baut WM-Führung aus

Polesetter Nico Rosberg wird Zweiter. Der zehnte Doppelsieg für Mercedes in der aktuellen Saison.

Es war ein weltmeisterliches Manöver in Runde 24. Am Ende der zweiten DRS-Zone setzte sich Lewis Hamilton mit seinem Mercedes neben Teamkollege Nico Rosberg. Der Engländer bremste spät und zwängte sich innen in die Kurve. Poleposition-Mann Rosberg musste zurückziehen, um einen Crash zu vermeiden, Hamilton war vorbei.

Der 29-Jährige fuhr ein perfektes Rennen und ließ seinen großen Kontrahenten nicht mehr herankommen. Hamilton gewann den Grand Prix der USA in Austin – und damit das fünfte Rennen in Serie. Dies haben vor ihm erst sechs andere Piloten in der Geschichte der Formel 1 geschafft. Mit dem Sieg vor Rosberg baute Hamilton seinen Vorsprung in der WM-Wertung auf 24 Punkte aus.

Großer Vorsprung

75 Punkte sind in den verbleibenden zwei Saisonläufen noch zu vergeben. 25 für den Sieger in Brasilien (9. November), 50 in Abu Dhabi (23. November). Zwei zweite Plätze hinter Rosberg würden Hamilton bereits zum zweiten WM-Titel nach 2008 reichen. Rosberg kann also nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden. Auf Rang drei landete gestern ein wieder sehr stark fahrender Daniel Ricciardo im Red Bull, dahinter folgten die Williams-Piloten Massa und Bottas.

Nicht zufriedenstellend verlief das Wochenende für Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel. Der Deutsche musste nach einem Wechsel der Antriebseinheit aus der Boxengasse starten und kam auch im Rennen nicht richtig voran. Er wurde Siebenter.

Nur 18 Autos gingen in Austin an den Start, so wenige, wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Teams von Marussia und Caterham sind in Insolvenz und konnten sich die Reise nicht leisten. Ein Worst-Case-Szenario konnte verhindert werden, denn Sauber, Lotus und Force India hatten gedroht, den Grand Prix zu boykottieren. Zu unfair sei der Verteilungsschlüssel für das Geld in der Formel 1. Während Ferrari, Red Bull und McLaren groß abkassieren, bekommen einige Nachzügler weniger als zehn Prozent der Top-Teams.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone konterte: „Ich verteile eine Milliarde Dollar. Das Problem sind die Teams, die nicht ordentlich wirtschaften können.“

Einem neuen Verteilungsschlüssel müssten alle Teams zustimmen. Ein schwieriges Unterfangen. Für Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci ist klar: „Die Frage ist nicht, wie man den Kuchen anders verteilen kann, sondern wie man den Kuchen größer machen kann.“

Endstand:
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 56 Runden 2*
2. Nico Rosberg GER Mercedes 2
3. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 2
4. Felipe Massa BRA Williams 2
5. Valtteri Bottas FIN Williams 2
6. Fernando Alonso ESP Ferrari 2
7. Sebastian Vettel GER Red Bull 4
8. Kevin Magnussen DEN McLaren 2
9. Pastor Maldonado VEN Lotus 2
10. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 2
11. Romain Grosjean FRA Lotus 2
12. Jenson Button GBR McLaren 2
13. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 2
14. Esteban Gutierrez MEX Sauber 3
15. Daniil Kwjat RUS Toro Rosso 2

Ausgeschieden: Adrian Sutil (GER/Sauber), Sergio Perez (MEX/Force India), Nico Hülkenberg (GER/Force India)

* Boxenstopps

Fahrerwertung

Teamwertung

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