Hamilton siegt in Montreal vor Rosberg

Hamilton war in Montreal nicht zu bremsen
Start-Ziel-Sieg für den Briten vor Rosberg. Für Hamilton war es bereits der 37. GP-Sieg.

Der Weltmeister war nie weg – und ist dennoch zurück. Lewis Hamilton gewann am Sonntag den Grand Prix von Kanada und beendete damit die Siegesserie seines Mercedes-Kollegen Nico Rosberg. Sein deutscher Herausforderer hatte in den vergangenen Wochen in Barcelona und zuletzt in Monaco triumphiert. Doch auch schon im Fürstentum war es Hamilton, der das Tempo vorgab, erst eine völlig verkorkste Teamstrategie hatte dem englischen WM-Führenden den Sieg beim Klassiker gekostet.

In Übersee lief gestern alles glatt. Bereits am Start hatte Hamilton seine Spitzenposition vor Rosberg souverän behauptet und fortan das Rennen in geordnete Bahnen gelenkt. "Ich habe versucht, ihm einzuheizen, aber er hat einfach keinen Fehler gemacht", gestand Rosberg.

Das Rennen blieb daher wenig spektakulär, weil diesmal das Chaos auf der anspruchsvollen Piste nicht das Steuer in die Hand nahm: kein Regen, kein böser Unfall, kein Safety-Car.

Mercedes: fehlerfrei

So mag es Mercedes. So kann das deutsche Weltmeister-Team seine Stärken ausspielen. Ein ungefährdeter Doppelsieg war die logische Folge. "Die Jungs waren fehlerfrei. Wir konnten daher ein wenig Tempo rausnehmen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Das war wichtig, denn der Circuit Gilles Villeneuve beansprucht die Boliden wie sonst nur wenige Rennstrecken: Hamilton musste auf den Benzinverbrauch achten, Rosberg auf seine Bremsen.

In der WM-Wertung baute Hamilton seinen Vorsprung auf Rosberg wieder auf 17 Punkte aus. Für den Engländer war es der 37. Grand-Prix-Sieg seiner Formel-1-Karriere, die 2007 fulminant begonnen hatte. Bereits in seiner Premierensaison für McLaren fuhr er um den WM-Titel mit, seinen allerersten Sieg feierte Hamilton – erraten – in Montreal.

Der 29-Jährige ist auch der einzige aktive Pilot, der mehrfach in Kanada triumphieren konnte: Seit gestern hält der Mercedes-Star bei vier Erfolgen. Während Hamilton saisonübergreifend zum 14. Mal in Serie auf das Podest fuhr, endete in Kanada eine Serie: Ferrari schaffte es erstmals in dieser Saison nicht auf das Podest. Den dritten Platz hinter den Mercedes-Piloten errang der Finne Valtteri Bottas im Williams – mit Respektabstand (40 Sekunden). Landsmann Kimi Räikkönen im Ferrari verspielte seine Podestchancen mit einem Dreher, er landete auf Rang vier.

Vettel: mutig

Direkt dahinter kam sein Teamkollege Sebastian Vettel ins Ziel. Der Deutsche musste nach einem verkorksten Qualifying samt Strafversetzung vom Startplatz 18 ins Rennen gehen und bewies Mut und Klasse. In Runde 44 lag eine Kollision in der Luft, als Vettel in der Schikane Nico Hülkenberg hart, aber fair attackierte. Der Force-India-Pilot kam ins Schleudern, aber nicht von der Strecke ab.

Endstand nach 70 Runden (305,27 km):
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:31:53,145
2. Nico Rosberg GER Mercedes + 2,285
3. Valtteri Bottas FIN Williams 40,666
4. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 45,625
5. Sebastian Vettel GER Ferrari 49,903
6. Felipe Massa BRA Williams 56,381
7. Pastor Maldonado VEN Lotus 1:06,664
8. Nico Hülkenberg GER Force India 1 Runde
9. Daniil Kwjat RUS Red Bull 1 Runde
10. Romain Grosjean FRA Lotus 1 Runde
11. Sergio Perez MEX Force India 1 Runde
12. Carlos Sainz ESP Toro Rosso 1 Runde
13. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 1 Runde
14. Marcus Ericsson SWE Sauber 1 Runde
15. Max Verstappen NED Toro Rosso 1 Runde
16. Felipe Nasr BRA Sauber 2 Runden
17. Will Stevens GBR Manor 4 Runden

Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP/McLaren), Jenson Button (GBR/McLaren), Roberto Merhi (ESP/Manor)

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