"Jetzt hat die Formel 1 ein großes Problem"

Ex-FIA-Chef Max Mosley kritisiert seinen Nachfolger und spricht sich für eine Budgetobergrenze aus.

Der ehemalige FIA-Chef Max Mosley hat seinen Nachfolger Jean Todt kritisiert und einmal mehr eine Budgetobergrenze für Formel-1-Teams gefordert. "Jetzt hat die Formel 1 ein großes Problem", sagte Mosley in einem Interview der "Welt am Sonntag". Zu seiner Zeit als Präsident des Internationalen Automobilverbandes (FIA) hätten die Teams eine eigene Regelung der Kostengrenze eingeführt, die aber in Wirklichkeit nie gegriffen habe, stellte Mosley fest. "Es blieb praktisch wirkungslos, auch weil mein Nachfolger Jean Todt nie ein Freund der Kostenbremse war."

Die FIA habe sich folgerrichtig nicht mehr richtig um das Problem der Kostenkontrolle gekümmert, meinte Mosley, der bis 2009 an der Spitze des Dachverbandes gestanden und immer wieder eine Regulierung der Ausgaben gefordert hatte. Er schlug nun vor, dass "alle, die an diesem Sport maßgeblich beteiligt sind", an einer solchen Kostenkontrolle mitarbeiten sollten: "Es geht um das Überleben der Formel 1. Wenn nichts passiert, wird die Formel 1 schrumpfen."

Zuletzt hatten vor allem die Finanzprobleme des Schweizer Sauber-Rennstalls für Aufsehen gesorgt. Erst ein Vertrag mit russischen Investoren hatte das Privatteam jüngst gerettet. Der Kontrakt beinhaltet allerdings auch, dass der erst 18-jährige und derzeit noch völlig Formel-1-unterfahrene Sergej Sirotkin im kommenden Jahr im Cockpit sitzen soll.

Österreichs Ex-Pilot und -Teamchef Gerhard Berger sagte der "Bild am Sonntag" auf die Frage, ob eine Kostenobergrenze unvermeidlich sei: "Auf den ersten Blick ja. Aber so einfach geht das nicht. Ich kenne alle Argumente dafür und dagegen und man muss beide Seiten gegeneinander abwägen."

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