Der Grand Prix von Bahrain wackelt

Der Grand Prix von Bahrain wackelt
Einmal musste das Rennen im Wüstenstaat bereits abgesagt werden. Die Lage ist immer noch prekär.

20 Rennen soll das Formel-1-Jahr 2012 haben, so viele wie noch keine Saison zuvor. Soll. Denn so wie im Vorjahr könnte auch heuer der Grand Prix von Bahrain (22. April) abgesagt werden. Zumindest wird dies von der Menschenrechtsorganisation "Bahrain Center for Human Rights" gefordert. "Die Regierung will der Welt mithilfe der Formel 1 vorgaukeln, dass alles wieder normal ist", sagte Nabeel Rajab, der Präsident der Organisation dem Guardian.

Doch von Normalität ist der Wüstenstaat weit entfernt. Nach den Ausschreitungen im Februar 2011 kommt es noch immer zu Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, die mehr Rechte und Freiheiten fordern. Mindestens 40 Menschen sollen in den vergangenen elf Monaten bei den Ausschreitungen gestorben sein. Im Königreich gibt es keine unabhängige Justiz, keine freien Wahlen und keine freie Presse; die britische Zeitschrift The Economist klassifiziert Bahrain als "autoritäres Regime".

Tauziehen

"Wir hoffen, dass Fahrer und Teams das Rennen boykottieren", sagt Rajab. "Sollte das Rennen stattfinden, würde die Formel 1 die Regierung des Landes unterstützen." 2011 sprach sich die Mehrheit der Teams und Piloten gegen eine Austragung aus. Doch erst nach einer Verschiebung und einem monatelangen Tauziehen entschloss sich die FIA dazu, dass Rennen abzusagen.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hält am Rennen fest: "Bahrain steht im Kalender. Wir werden dort sein, sofern nicht etwas Schreckliches passiert, das uns stoppt."

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