Alonso siegt in Silverstone

Alonso siegt in Silverstone
In England feiert Ferrari den ersten Saisonsieg. Vettel verspielt den Sieg an der Box und wird Zweiter.

Ferrari gewinnt nicht bloß, Ferrari triumphiert. Und zwar mit Stil. Das hat sich die Scuderia in ihrer bewegten wie erfolgreichen Vergangenheit in der Formel 1 so angewöhnt. Zehn Rennen blieb das italienische Traditionsteam vor dem Grand Prix von Großbritannien ohne Sieg, der absolute Negativrekord ist mit elf sieglosen Rennen in der ewigen Statistik festgemacht.

Ein Sieg musste also her.

Und was tat die Scuderia? Sie triumphierte. Ausgerechnet in Silverstone, wo das Team vor 60 Jahren den ersten Grand-Prix-Sieg feierte und wo acht der zwölf Teams dank ihres Firmensitzes einen Heimsieg bejubeln könnten - nur eben Ferrari nicht.

Strahlemann

Alonso siegt in Silverstone

Auf feuchter Strecke wurde das Rennen gestartet, bei Sonnenschein ging es zu Ende, doch am meisten strahlte Sieger Alonso. Der Spanier liegt in der WM-Wertung nun auf Rang drei, 92 Punkte hinter Sebastian Vettel. Die WM hat er aber noch nicht aufgegeben, das wäre für einen Ferrarista ein Fauxpas. "Wir betrachten jedes Rennen als Finale", sagte also der 29-jährige Spanier. "Wir versuchen, mit einer aggressiven Strategie jedes Rennen zu gewinnen."

Am Sonntag ging der Plan auf, allerdings auch wegen eines der seltenen Fehler in der Box von Red Bull: Zeitgleich waren der Führende Sebastian Vettel und Verfolger Fernando Alonso zum Reifenwechsel gekommen. Doch beim Deutschen brach der Wagenheber, er verlor wertvolle Sekunden und fiel hinter Alonso und auch Hamilton zurück.

Alonso fuhr in der Folge auf und davon und gewann letztlich überlegen mit mehr als 16 Sekunden Vorsprung auf Vettel und Mark Webber. Der Australier war im Finish deutlich schneller als sein Teamkollege. Überholen durfte er Vettel aber nicht. "Achte auf deinen Abstand", funkte Red-Bull-Teamchef Christian Horner an Webber. Der Australier war ang'fressen: "Ich habe vier oder fünf Nachrichten erhalten, nicht anzugreifen." Eine Gratulation gab es für Ferrari: "Wir haben alle gesehen: Ferrari hat aufgeholt."

Sebastian Vettel, der seine WM-Führung ausbauen konnte, zeigte sich als fairer Geschlagener: "Ich weiß nicht, ob ich das Rennen in der Box vergeben habe. Ich weiß nur, dass ich die Führung verloren habe. Und wir haben gesehen, dass wir uns weiter verbessern müssen."

Patzer

Wobei die Leistung der Red-Bull-Boxencrew als grandios zu bezeichnen ist im Vergleich zu jener von McLaren. So viel hatte sich das Team für das Heimrennen vorgenommen - und dann ging doch so viel daneben. Am Wagen von Jenson Button schraubten die Mechaniker das rechte Vorderrad nicht an, zum Glück blieb der Engländer am Ende an der Boxenausfahrt stehen, ohne einen Unfall zu verursachen. Und dann musste das Team dem auf Rang drei liegenden Lewis Hamilton mitteilen, dass er zu wenig Benzin im Tank hätte. Hamilton ging vom Gas, musste Webber vorbei lassen und rettete mit einem waghalsigen Manöver in der letzten Kurve Rang vier vor Felipe Massa (Bra/Ferrari).

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh entschuldigte sich gleich doppelt: "Für Jenson wäre das Podium drinnen gewesen. Leider haben wir in der Box einen Fehler gemacht, das tut uns leid. Und bei Lewis haben wir uns mit dem Sprit einfach verrechnet."

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