Porsche siegt nach spätem Toyota-Defekt

Dramatisches Ende beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Toyota, der größte Autohersteller der Welt, hat noch nie das härteste Rennen im Straßensport gewinnen können. Am Sonntag lag der Hybrid-Bolide des japanischen Herstellers beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans nach 23 Stunden und 56 Minuten recht komfortabel in Führung. Es sollte nicht reichen für den Premierensieg.

Schuld daran war einer der denkwürdigsten Zieleinläufe in der Geschichte des Klassikers, der heuer zum bereits 84. Mal über die legendären Straßen von Le Mans führte.

Die Verantwortlichen in der Box von Toyota schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, als Schlussfahrer Kazuki Nakajima über Leistungsprobleme in seinem Auto klagte und wenig später auf der Start-Ziel-Geraden vor den Augen Zigtausender Fans zum Stehen kam. 383 Runden ohne das kleinste Problemchen hatte bis dahin Toyota gedreht. 384 Runden hätten zum Sieg gereicht.

„Bricht mir das Herz“

Den Erfolg staubte Titelverteidiger Porsche mit dem Fahrertrio Marc Lieb (GER), Neel Jani (SUI) und Romain Dumas (FRA) ab. „Das ist unglaublich, was passiert ist. Es bricht mir auch das Herz, wenn ich an die Jungs von Toyota denke. So etwas wünscht man keinem“, sagte Sieger Jani, und sein deutscher Teamkollege Lieb ergänzte: „Dieses Rennen hätte zwei Sieger haben sollen.“

Für Rekordsieger Porsche war es der insgesamt 18. Triumph in Le Mans, der zweite im dritten Jahr nach der Rückkehr in den Langstreckensport. Auf den zweiten Rang fuhr der zweite Bolide aus dem Toyota-Team, ein schwacher Trost. Rang drei und vier ging an die dieses Mal chancenlosen Audi-Fahrer. Wieder nichts mit dem Le-Mans-Sieg wurde es für Mark Webber: Der ehemalige Formel-1-Star, der sich seinen Porsche mit Timo Bernhard und Brendon Hartley teilte, dominierte in den ersten Stunden das Rennen, doch dann schlug der Fehlerteufel zu. Insgesamt stand der Bolide mehr als zwei Stunden an der Box – Rang 13.

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