20 Jahre, 100 Revolutionen

20 Jahre, 100 Revolutionen
Regeländerungen hatte Schumacher beinahe so viele zu verarbeiten wie Rennsiege zu feiern.

Im Gegensatz zu seinem ersten Auto in der Formel 1 ist der Fahrer Michael Schumacher ein zeitloses Modell. Der Jordan 191-Cosworth, den der Deutsche 1991 gerade einmal 500 Meter weit über den belgischen Asphalt bewegen konnte, hat mit seinem aktuellem Dienstwagen, den Mercedes MGP W02, in etwa so viel gemein wie ein Streitwagen mit einem Leopard-Panzer.

Kein technischer Baustein blieb auf dem anderen. 3,5 Liter Hubraum des Cosworth-Triebwerks generierten 650 PS Leistung bei maximal 11.000 Umdrehungen pro Minute.

Dagegen quetschen die Ingenieure von Mercedes aus lediglich 2,4 Liter Volumen rund 800 PS bei limitierten 18.000 Umdrehungen. Eine halbe Million Euro kostet ein Triebwerk des deutschen Werksteams, 16 benötigt der Rennstall in der laufenden Saison.

Wie ein archäologisches Artefakt wirkt gar das Lenkrad anno 1991. Eine Handvoll Bedienelemente hatte Schumacher vor seinem Debüt einzustudieren, im Jahr 2011 bekommen Neulinge ein 50 Seiten dickes Handbuch zum Arbeitsvertrag mitgeliefert. 32 Funktionen hat etwa die aktuelle Version des Mercedes-Lenkrads.

Alles neu

Regeländerungen hatte Jubilar Schumacher beinahe so viele zu verarbeiten wie Rennsiege zu feiern (91) - darunter: Die Einführung und Abschaffung von Tankstopps, Reifenwechsel sowie der profillosen Reifen (Slicks); das Verbot diverser Fahrhilfen (ABS, Traktionskontrolle, aktives Fahrwerk); die Einführung von Überholhilfen à la Energie-Rückgewinnungssystem KERS und verstellbarem Heckflügel; und - für Schumacher die wohl gravierendste Regeländerung - das Testverbot während der Saison.

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