Modell-Athleten bei der Leichtathletik-WM

Modell-Athleten bei der Leichtathletik-WM
Eine Weitspringerin wie Barbie, ein Läufer mit Prothesen - zwei neue Typen in der Star-Parade der Leichtathletik.

Der Countdown läuft: In zehn Tagen beginnen in der südkoreanischen Millionenstadt Daegu die 13. Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Auf das erhoffte Sprintduell zwischen Superstar Usain Bolt und seinem amerikanischen Herausforderer Tyson Gay wird man vergeblich warten. Eine Hüftverletzung kostete den US-Pechvogel, der sich seinen WM-Titel über 100 Meter zurückholen wollte, die Teilnahme.

Und der Amerikaner ist nicht der einzige Superstar, der zum WM-Start nicht fit ist: Auch Blanka Vlasic (Welt- und Europameisterin im Hochsprung) und Jelena Isinbajewa (Stabhochsprung-Weltrekordhalterin) laufen derzeit ihrer Höchstform hinterher. Und die schwedische Siebenkampf-Spezialistin Carolina Klüft (Olympia-Gold, WM- und EM-Titel) wird in Daegu einen Gang zurückschalten und nur mehr im Weitsprung antreten.

Neue Stars

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Trotz Verletzungspech und Formtief der Stars wird es der Weltmeisterschaft aber nicht an schillernden Persönlichkeiten mangeln. Eines der schönsten Beispiele ist die russische Weitspringerin Darja Igorewa Klischina: Langes blondes Haar, 180 Zentimeter groß, 57 Kilo und ein strahlendes Lächeln wie ein Hollywood-Star.

Die 20-Jährige, die sich gerne in modischen Kleidchen und High Heels präsentiert, wird nicht umsonst als die Scharapowa der Leichtathletik gehandelt. Die schöne Russin stiehlt der Konkurrenz aber nicht nur bei Fotoshootings, sondern auch in der Sandgrube die Show. 2010 belegte sie bei der Hallen-WM in Doha den fünften Platz; im selben Jahr konnte sie ihre persönliche Bestleistung auf 7,03 Meter steigern und damit dem Juniorenweltrekord der deutschen Ausnahmesportlerin Heike Drechsler bis auf elf Zentimeter nahekommen.

Doch auch auf den Auftritt einer zweiten Russin darf man gespannt sein: Hochspringerin Anna Tschitscherowa meldete sich nach ihrer Babypause in beeindruckender Form zurück. Mit einem Sprung über 2,07 Meter kam sie dem Uralt-Weltrekord der Bulgarin Stefka Kostadinowa (2,09) aus dem Jahr 1987 sehr nah, es war immerhin die drittbeste Leistung der Geschichte.

Blade Runner

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Im Vorfeld der WM hatte der Fall des Weltklasse-Sprinters Oscar Pistorius die Fachwelt gespalten. Der Südafrikaner, dem von Geburt an durch einen Gendefekt die Wadenbeine und Teile der Füße fehlen, geht mit Unterschenkelprothesen an den Start. Das alleine wäre noch nichts Besonderes, würde der 25-Jährige bei den behinderten Läufern antreten. Doch mit 45,07 Sekunden unterbot der "Blade Runner" im Juli über 400 Meter auch die Qualifikationsnorm für die WM der Nichtbehinderten.

In einer eigenen Klasse läuft auch der Sprinter Christophe Lemaitre, der für Frankreich an den Start geht: Als erster Weißer weltweit unterbot der 21-Jährige die 10-Sekunden-Marke über 100 Meter (9,92 Sekunden).

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