Melbourne-Hattrick für Djokovic

Novak Djokovic kürte sich zum vierten Mal zum König von Melbourne.
Der Vier-Satz-Sieg über Murray brachte dem Serben den sechsten Major-Titel.

And the Winner is: Novak Djokovic. Und deshalb hat der 25-jährige ein Stück Tennisgeschichte geschrieben. Nach einem 6:7-7:6-6:3-6:2-Erfolg über den Briten Andy Murray gewann der 25-jährige Serbe als erster Spieler seit Beginn der Profi-Ära (1968) die Australian Open drei Mal in Folge. Nachdem der Serbe auch 2008 triumphiert hatte, war es der vierte Titel in Melbourne. „Das ist definitiv mein Lieblings-Grand-Slam“, jubelt der Sieger. Djokovic unterstrich mit seinem sechsten Grand-Slam-Titel erneut seine Vormachtstellung im Herren-Tennis. An dieser hat mit Gebhard Gritsch auch ein Österreicher Anteil. Der Tiroler gehört seit 2009 dem Team des Melbourne-Triumphators an, das vom slowakischen Coach Marián Vajda angeführt wird. Djokovic darf sich über einen Siegerscheck in Höhe von umgerechnet fast 2 Millionen Euro freuen, Murray bekommt immerhin die Hälfte. Der 25-jährige Schotte, der im Vorjahr in New York den ersten Grand-Slam-Titel für die Briten seit 1936 geholt hatte, spürte mit Fortdauer der 3:40-Stunden-Partie die Nachwehen vom Fünf-Satz-Marathon gegen Roger Federer.

Dr. Djokovic

Sieg oder Niederlage. Novak Djokovic ist als Typ eine Bereicherung für die Tennis-Szene. Selbst in Melbourne trat er wieder als Pausenclown in Erscheinung. Nach seinem Kurzauftritt im Semifinale gegen den Spanier David Ferrer (6:2, 6:2, 6:1 nach eineinhalb Stunden) kam er als Dr. Djokovic noch einmal in die Rod-Laver-Arena zurück – und behandelte mit einem weißen Arzt-Kittel bekleidet den französischen Spaßvogel Henri Leconte, der bei einem Legenden-Doppel um ein Medical Timeout angesucht hatte. Die Behandlungsergebnisse gab Djokovic bei einer anschließenden Pressekonferenz bekannt: „Die Diagnose ist, dass er definitiv verrückt ist und eine langfristige Behandlung benötigt.“ Nicht die erste Slapstick-Einlage des Serben, dessen Imitationen von Maria Scharapowa und John McEnroe berühmt sind. „Tennis ist ohnehin sehr eintönig geworden, der Spaß und die Typen gehen immer mehr verloren“, betont die Nummer eins immer wieder.

Nach diesem richtungsweisenden Finale festigt Djokovic seine Spitzenposition in der Weltrangliste, Murray wäre auch mit einem gestrigen Sieg hinter Roger Federer Dritter geblieben. Es zeichnet sich heuer ein Dreikampf ab. Rafael Nadal, der nächste Woche in Chile ein Comeback feiern will, muss sich erst wieder zurückkämpfen.

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