Meister Tirol startet in die Eliteliga

Meister Tirol startet in die Eliteliga
Volleyball: Die Champions League ist für die Tiroler ein Abenteuer - in vielerlei Hinsicht.

Hannes Kronthaler hat aufgehört, neidische Seitenblicke auf die Welt des Fußballs zu werfen. Sonst hätte sich der Manager von Volleyball-Meister Hypo Tirol wohl die Kugel geben müssen. Für Fußballvereine, ja, da mag die Champions League ein echter finanzieller Segen sein, aber im Volleyball ist es mit Geldregen und Schlaraffenland nicht weit her.

7,2 Millionen Euro Startprämie überweist die UEFA jedem Champions-League-Teilnehmer, ein Volleyball-Verein, der sich für die Eliteliga qualifiziert, erhält keinen Cent, darf aber eine Nenngebühr in Höhe von 27.000 Euro zahlen. Und wenn auch noch - wie im Falle von Hypo Tirol - eine Auswärtsfahrt nach Nowosibirsk (sechs Stunden Zeitunterschied) wartet, dann ist das Verlustgeschäft perfekt. "Für unser Image und die Sponsoren müssen wir unbedingt Champions League spielen", weiß Kronthaler.

Denn den Innsbruckern sind über den Sommer die Gegner und Spielwiesen abhanden gekommen. Weil Erzrivale Vienna hotVolleys vor dem finanziellen Ruin steht und Hypo Tirol erst im Frühjahr in die Mitteleuropäische Liga einsteigt, bleibt als Herausforderung nur mehr die Champions League. Und ausgerechnet in diesem Jahr haben die Innsbrucker mit Fenerbahce Istanbul, dem Gegner am Donnerstag (20.15 Uhr, live in ORF Sport Plus), dem italienischen Starensemble aus Macerata und mit Lokomotiv Novosibirsk ein Hammerlos gezogen. "Der Umstieg von der heimischen Liga wird ein Kulturschock", befürchtet Kronthaler, der seine Hoffnungen in eine professionellere Mitteleuropäische Liga mit starken Vereinen aus Kroatien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei setzt. "Sonst können wir zusperren."

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