McLaren-Report: WADA macht Druck auf Russland

Witali Smirnow lehnt den McLaren-Report weiter ab.
Der Doping-Report, der 2016 das systematische Doping im russischen Sport aufdeckte, müsse endlich akzeptiert werden.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Russland aufgefordert, die Erkenntnisse des McLaren-Reports über systematisches Doping öffentlich zu akzeptieren. Das ist eine von zwölf Bedingungen, die Russland erfüllen muss, damit die nach Aufdeckung des Skandals suspendierte Anti-Doping-Agentur (RUSADA) ihre Arbeit wieder voll aufnehmen darf. Das teilte die WADA am Donnerstag mit.

Witali Smirnow, Vorsitzender der von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin eingesetzten Anti-Doping-Kommission, wies die WADA-Forderung zurück. Russland akzeptiere, dass "wir Probleme hatten", sagte er der russischen Agentur R-Sport. "Wir haben wiederholt gesagt, dass der Report strittige Positionen und Maßnahmen enthält. Niemand plant, diesen Report bedingungslos zu akzeptieren." Kreml-Sprecher Dimitri Peskow meinte, dass es einige Elemente gebe, mit denen man nicht einverstanden sei.

WADA-Sonderermittler Richard McLaren hatte in seinem im Juli 2016 veröffentlichten Bericht umfangreiches Doping und Proben-Manipulationen in Russland nachgewiesen. Davon sollen rund 1.000 russische Athleten aus 30 Sommer- und Wintersportarten profitiert haben sollen. Die RUSADA wurde allerdings schon im November 2015 auf Grundlage des Reports von Richard Pound zu systematischem Doping in der Leichtathletik von der WADA suspendiert. Die seit damals geltende Sperre des Welt-Leichtathletik-Verband (IAAF) gegen Russland ist ebenfalls nach wie vor aufrecht.

Die WADA verlangt von Russland außerdem, dass die Neubestellung des Vorsitzes der Russischen Anti-Doping Agentur (RUSADA) transparent abläuft und von internationalen Experten begleitet wird. Auch der Zugang zu nach wie vor versiegelten Doping-Proben im Moskauer Labor müsse endlich gewährt werden.

Kommentare