Alison/Bruno siegen beim Grand Slam
Am Ende kniete der 2,04-Meter große brasilianische Riese im Klagenfurter Sand, riss die Hände in die Luft und ließ sich vom goldenen Sieges-Konfetti berieseln. Der Block-Spezialist Alison hatte sich mit seinem „kleinen“ Partner Bruno (1,85 Meter) zum ersten Mal den Sieg beim Grand Slam in Kärnten geholt. „Das ist etwas sehr Spezielles. Jeder will hier gewinnen“, sagte der 28-Jährige. Ein klarer 2:0-Sieg (21:14, 21:17) gegen die amtierenden Europameister Nicolai/Lupo aus Italien brachte den Brasilianern den ersten Turniersieg auf der World-Tour.
Bei hochsommerlichen Temperaturen am Wörthersee erspielten sich die Brasilianer schnell die Führung, die sie nicht mehr aus der Hand gaben. Der Sieg gegen das Team von Publikumsliebling Lupo schien nur eine Frage der Zeit. Zu souverän spielte Alison seine Stärke am Netz aus, zu unbeeindruckt zeigte sich auch Verteidigungsspezialist Bruno von den Gegnern aus Italien.
Heimlicher Zweiter
„Man muss neidlos anerkennen, dass sie das beste Team des Turniers waren“, sagte Clemens Doppler nach dem Finale. Der Steyrer war mit Alexander Horst im Achtelfinale gegen Alison/Bruno ausgeschieden (-14, -19). „Wir sind offiziell Zweiter geworden. Immerhin haben wir mehr Punkte gegen sie gemacht“, scherzte Horst nach dem Ende des 17. Grand Slams in Klagenfurt.
Der kärntner Sand bleibt ein guter Boden für brasilianische Teams: Zehn Erfolge durften sie in Österreich schon verbuchen. Auch bei den Damen kam beim Turnier 2014 ein Titel hinzu. Larissa/Talita entschieden das Endspiel am Samstag für sich. Für eine weitere Überraschung sorgten am Sonntag Isaac Kapa und Christopher McHugh. Die Australier, die bereits die Nummer eins des Turniers Dahlhausser/Rosenthal (USA) besiegt hatten, sicherten sich im Spiel um Platz drei gegen Samoilovs/Smedins (Let) erstmals einen Platz auf dem Podest.
Damen
Das Damen-Endspiel am Samstag hatten die Brasilianerinnen Larissa/Talita für sich entschieden. Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig waren als bestes österreichisches Gespann wie Doppler/Horst im Achtelfinale ausgeschieden.
Ohne rot-weiß-rotes Team im Halbfinale oder Endspiel könne man aber nicht zufrieden sein, lautete das Urteil von ÖVV-Präsident Peter Kleinmann. "Aber was Doppler/Horst hier und bei den letzten Turnieren wie bei der EM gezeigt haben, das ist absolute Weltklasse", so Kleinmann. Doppler/Horst sind seiner Meinung nach echte Medaillenhoffnungen für Olympia 2016 in Rio.
Die Auftritte von Ex-Europameisterin Stefanie Schwaiger mit ihrer neuen Partnerin Lisa Chukwuma (Anm.: 3 Niederlagen in der Gruppenphase) waren für Kleinmann vielversprechend. Die Diskussionen über die überraschende Partnerwahl von Schwaiger hätten sich nach dem in Klagenfurt Gebotenen erübrigt. "Für mich ist die Entscheidung total richtig", betonte Kleinmann. Chukwuma habe großes Potenzial. "Es wird ziemlich schnell gehen und sie werden in der Weltklasse sein."
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