Lügendetektor-Test bei Contador

Lügendetektor-Test bei Contador
Der unter Doping-Verdacht stehende Radsportler will vor seiner CAS-Verhandlung punkten.

Radsport-Star Alberto Contador hat bei der Doping-Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof ( CAS) in Lausanne versucht, mit Hilfe eines Lügendetektor-Tests zu punkten. Angeblich stützen Erkenntnisse daraus die Thesen des dreifachen Tour-de-France-Gewinners.

Der Spanier behauptet, dass sein positiver Clenbuterol-Befund aus dem Jahr 2010 durch unwissentlichen Verzehr von kontaminiertem Fleisch und nicht durch bewusstes Doping zustande gekommen ist. Ebenso soll der Test nachgewiesen haben, dass er keine unerlaubte Bluttransfusion vorgenommen hatte.

Wie die spanische Sporttageszeitung "AS" am Mittwoch berichtete, haben zwei Experten am Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wohin die mündliche Verhandlung aus logistischen Gründen verlegt wurde, ein Gutachten vorgestellt. Demnach habe sich Contador keine Bluttransfusion zugeführt.

Der Spanier behauptet, er sei am 3. Mai freiwillig in Kalifornien bei Spezialist Louis Rovner gewesen, um den Test vorzunehmen, der laut Rovner eine "Genauigkeit von 96 Prozent" habe. Rovner habe das Ergebnis dem Kriminalpsychologen John Palmatier an die Universität Florida geschickt. Dieser habe das Resultat bestätigt.

Urteil nicht vor Anfang 2012

Contadors Verteidigung habe diese Bestätigung vor dem CAS per Video vorgeführt. Rovner sei am Dienstag persönlich in Lausanne gewesen, um die Methoden und Schlussfolgerungen zu erklären, Palmatier sei per Videokonferenz zugeschaltet worden.

Der Argumentation der Contador-Seite entgegen stehen die im Urin des 28-Jährigen gefundenen Spuren von sogenannten Plasticizern. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Radweltverband UCI sehen durch diese Kunststoff-Rückstände ihre Theorie der unerlaubten Bluttransfusion gestützt.

Die viertägige Verhandlung soll wie ursprünglich geplant Donnerstagmittag zu Ende gehen. Anderslautende Spekulationen wies der CAS am Mittwoch als "falsch" zurück. Ein Urteil dürfte nicht vor Anfang 2012 fallen.

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