Usain Bolt glänzte durch Effizienz

Usain Bolt of Jamaica (C) runs next to Lalonde Gordon of Trinidad and Tobago (L) and Jan Zumer of Slovenia in their men's 200 metres heat during the IAAF World Athletics Championships at the Luzhniki stadium in Moscow August 16, 2013. REUTERS/Phil Noble (RUSSIA - Tags: SPORT ATHLETICS)
Der Jamaikaner joggte über 200 Meter ins Finale. In Moskau könnte er Geschichte schreiben.

Ein Blick nach links, einer nach rechts, dann trabte Usain Bolt locker in Richtung Ziellinie im Moskauer Luschniki-Stadion. Sogar ein Scherzchen in Richtung des zweitplatzierten Briten Delano Williams war noch drinnen, bevor der Sprint-Star aus Jamaika seinen Sieg im Vorlauf über 200 Meter zur Kenntnis nahm.

Usain Bolt zeigte einmal mehr seine effiziente Seite: 20,66 Sekunden zum Sieg und zum Einzug ins Halbfinale. Keine Glanzleistung, bedenkt man seinen Weltrekord von 19,19 Sekunden, aber: „Ich bin halt kein Morgenmensch. Ich bin froh, dass ich da durch bin“, sagte der schnellste Mann der Welt. Im Semifinale am frühen Abend war die Zeit etwas besser (20,12), doch vor lauter Schauen vor dem Ziel wäre Bolt fast nur als Zweiter ins Ziel gekommen – Anaso Jobodwana aus Südafrika blieb aber eine Hundertstelsekunde zu langsam.

Der Weltmeister über 100 Meter ist über die halbe Stadionrunde einmal mehr der Favorit. Seit Silber 2007 in Osaka (Jap) hat Bolt kein Rennen bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen mehr verloren. Gelingt am Samstag die Titelverteidigung und am Sonntag der Sieg mit der 4-x-100-Meter-Staffel, könnte er sich zum erfolgreichsten Leichtathleten der WM-Geschichte krönen. Mit sechs Gold- und zwei Silbermedaillen liegt der extrovertierte Athlet bei den Männern derzeit an dritter Stelle hinter den Amerikanern Carl Lewis (8x Gold, 1x Silber 1x Bronze) und Michael Johnson (8x Gold). Läuft für Bolt alles nach Plan, könnte er das vierte Triple nach 2009 (WM), 2008 und 2012 (jeweils Olympia) holen.

„Ich fühle mich gut, wirklich gut“, sagte der sechsmalige Olympiasieger. Zuvor hatte er angekündigt, erneut Geschichte schreiben zu wollen: „Der 200-Meter-Weltrekord ist derjenige, den ich am liebsten noch einmal brechen würde. Allein um zu sehen, ob es wirklich möglich ist, unter 19 Sekunden zu laufen.“

Doppel-Gold mal zwei

In den Olymp der besten Langstreckler der Geschichte ist am Freitag ein Brite aufgestiegen: Wie schon bei den Olympischen Spielen in London gewann Mo Farah, 30, sowohl über 10.000 als auch über 5000 Meter, er ist damit auch der erste Doppelweltmeister der WM in Moskau.

Kurz darauf folgte die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce, die nach den 100 Metern auch die 200 Meter gewann. Die 26-Jährige, die mit ausgefallenen Haarteilen ihren neuen Frisiersalon bewirbt, siegte in 22,17 Sekunden. Ihre US-Rivalin Allison Felix hingegen musste nach 110 Metern verletzt aufgeben und verpasste es, als erste Athletin den neunten WM-Titel zu bejubeln.

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