ÖLV-Präsident Vallon verkündete Rücktritt

Ralph Vallon ist nicht mehr ÖLV-Boss.
Bis zur Neuwahl am 19. November übernimmt interimistisch Sonja Spendelhofer.

Im österreichische Leichtathletikverband sind am Freitag wichtige Personalentscheidungen gefallen. Der seit 2011 als Präsident amtierende Ralph Vallon erklärte seinen Rücktritt. Der ehrenamtlich für den ÖLV arbeitende Geschäftsmann begründete den Schritt mit beruflichen und privaten Notwendigkeiten. Als neuer Sportdirektor wurde indes Ex-Athlet Gregor Högler bestellt.

"Es ist ein guter Zeitpunkt zu sagen, dass man neue Wege geht", sagte Vallon im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Er sah seine Aufgabe als erfüllt an: "Ich glaube, dass wir in den letzten fünfeinhalb Jahren sehr gute Ergebnisse hatten. Ich bin guter Dinge." Bis zur Neuwahl beim nächsten Verbandstag am 19. November übernimmt interimistisch Sonja Spendelhofer das Präsidentenamt.

Dass seine Entscheidung mit dem Hickhack der vergangenen Tage zu tun hatte, wollte Vallon nicht gelten lassen. Nach einem laut eigenen Angaben "in ein, zwei Dingen nicht ganz richtigen", weil auch nicht autorisierten Interview mit einer Wiener Bezirkszeitung hatte Vallon die Leistungen der Olympia-Starter Jennifer Wenth und Andrea Mayr in der Vorwoche kritisch hinterfragt. In den sozialen Netzen wurde er dafür heftig kritisiert, wobei sich wiederholt der ehemalige ÖLV-Trainer Wilhelm Lilge hervortat.

Mit besagtem Interview "hat er (Vallon, Anm.) aber den Rubikon überschritten und ist für den ÖLV absolut untragbar geworden", schrieb Lilge in seinem Blog. Vallons Replik: Lilge sei "heute hauptsächlich Facebook-Verantwortlicher". Als Trainer im Verband habe er es hingegen nicht geschafft, seine Athleten an die Spitze zu führen. Eine Breitseite bekam auch ein kritischer Journalist ab, der als "typischer Intrigant" bezeichnet wurde.

Noch einmal betonte Vallon - er hatte sich für seine Aussagen bereits entschuldigt - , dass er hinter jedem Athleten stehe. "Das habe ich die letzten fünfeinhalb Jahre gemacht und so soll es sein." Im kommenden März wäre er "aufgrund von Aufgaben, die anstehen" zur Wiederwahl ohnehin nicht mehr angetreten. Familie und Firma würden ihren Tribut zollen, meinte der 61-jährige Vallon. Die Weichen für eine sportlich erfolgreiche Zukunft seien jedenfalls gestellt.

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