Behinderter Weitspringer darf nicht zur EM

Markus Rehm hat die EM-Norm erfüllt, darf aber an der EM in Zürich nicht teilnehmen.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband zweifelt daran, dass Sprünge mit Beinprothese korrekt sind.

Paralympics-Sieger Markus Rehm ist nicht für den Weitsprung bei den Europameisterschaften in Zürich nominiert worden. Diese Entscheidung gab der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Mittwoch in Frankfurt/Main bekannt. "Wir leben Inklusion. Es besteht aber der deutliche Zweifel, dass Sprünge mit Beinprothese und mit einem natürlichen Sprunggelenk vergleichbar sind", erklärte DLV-Präsident Clemens Prokop.

Rehm hatte bei den nationalen Meisterschaften am Samstag in Ulm nicht nur den Titel gewonnen, sondern mit 8,24 Metern auch die Norm für die EM vom 12. bis 17. August erfüllt. Daraufhin war eine Debatte ausgebrochen, ob die Beinprothese dem unterschenkelamputierten Leverkusener einen Vorteil verschafft. Bei den Titelkämpfen waren biomechanische Messungen vorgenommen worden.

"Ich finde es schade und enttäuschend", sagte der 25-jährige Weitspringer. "Wenn die Entscheidung darauf basiert, dann halte ich das für schwierig und unseriös". Anders als zunächst angekündigt will er sich weitere Schritte gegen die Nichtnominierung vorbehalten. "Wenn es eine kluge Entscheidung ist, ist das keine Option. Wenn ich Zweifel an der Begründung habe, werde ich mich beraten", sagte Rehm.

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