"La Decima": Nadal schreibt Tennis-Historie

Der Spanier gewinnt zum zehnten Mal die French Open in Paris. Wawrinka war chancenlos.

Ein kleines Problem hat Rafael Nadal jetzt natürlich. Er muss sich jetzt von seiner Lieblingszahl verabschieden. Zeit seiner Karriere war er mit der "Neun" gut gefahren, aber nachdem er nun in Paris La Décima geschafft hat und als erster Tennisspieler ein Grand-Slam-Turnier zum zehnten Mal gewinnen konnte, ist die Zeit gekommen für eine andere Glücksziffer. "Die Zehn ist ab sofort meine neue Lieblingszahl", verkündete der Spanier nach dem Finale gegen den Schweizer Stan Wawrinka, das genauso einseitig verlaufen war, wie all seine Partien zuvor bei diesen French Open.

Ohne Satzverlust

Auf dem Lieblingsbelag des 31-Jährigen war die Konkurrenz gegen Nadal heuer in Paris völlig am Sand. Zu dominant und professionell trat der Spanier auf, zu perfekt hat er auf seine alten Tage noch einmal sein Spiel modernisiert und optimiert, nachdem er "seine" French Open zuletzt 2014 gewonnen hatte. Dieser Rafael Nadal, der in den vergangenen zwei Wochen im Expresstempo und ohne Satzverlust zum Titel gestürmt war, wirkt wie ein Rafael Nadal 2.0. Das stark verbesserte Service und eine deutlich offensivere Spielanlage machen es für die Gegner noch schwieriger gegen den Mann aus Mallorca zu bestehen.

Der Schweizer Stan Wawrinka, der zuvor alle seine drei Grand-Slam-Finale gewonnen hatte, war für diesen Rafael Nadal ein besserer Sparringparter und konnte beim 2:6, 3:6, 1:6 gerade einmal sechs Games für sich verbuchen. Insgesamt gab der Sandplatzkönig auf seinem Siegeszug in Paris in sieben Partien nur 35 Games ab.

Positives Feeling

"Das Gefühl, das ich hier in Paris habe, ist schwer zu beschreiben. Das war für mich immer schon das wichtigste Turnier", sagte Nadal nach seinem 15. Grand-Slam-Titel, dank dem er nun die alleinige Nummer zwei der ewigen Bestenliste hinter Roger Federer (18 Titel) ist.

Damit bleibt Dominic Thiem der einzige Spieler, der in diesem Jahr Nadal (im Viertelfinale von Rom) auf Sand besiegen konnte.

Und Rafael Nadal? Der ist ab heute wieder die Nummer zwei der Welt. Und in dieser Form ist es nicht auszuschließen, dass er im nächsten Jahr schon die "Elf" zu seiner neuen Lieblingszahl erklären muss.

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