Kuhnle: Hunderte Fahrten für ein Ziel
Corinna Kuhnle bleibt cool. "Ich weiß, dass die Medaillenerwartungen hoch sind", sagt sie vor ihrem ersten Wildwasser-Auftritt im Lee Valley White Water Centre (Vorlauf heute, 16.57 Uhr MESZ). "Aber das ist so, wenn man als Weltmeisterin kommt. Wenn’s gut läuft, kann ich eine Medaille holen."
Doch sie weiß auch, dass beim Kanu-Slalom sehr viel passieren kann, ähnlich wie bei den alpinen Kollegen im Ski-Winter. "Wenn man ein Tor berührt, weil man einen halben Zentimeter näher dran war, hat man zwei Strafsekunden. Das ist der Unterschied zwischen Sieg und keiner Medaille."
Kuhnle gehört mittlerweile zu den Besten der Welt. "Ich glaube, dass ich im Vorlauf noch nicht alles zeigen muss", sagt sie selbstbewusst. 30 Kilometer nördlich des Olympia-Parks hat sie in den vergangenen Monaten Hunderte Trainingsfahrten absolviert. "Der Kurs ist eine meiner Lieblingsstrecken, durch die Länge und den Wasserdruck verlangt er sehr viel Kraft. Das liegt mir."
Ihr Quartier hat sie direkt bei der Strecke bezogen. Die Wege zur Anlage sind kurz, der Trubel ist gering. "Ich genieße die Ruhe", sagt sie. "Aber wenn sich am Donnerstag die Leute um mich drängen, weil ich eine Medaille gemacht habe, nehme ich das in Kauf."
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