Krankheit stoppte Thiems Erfolgslauf in Madrid

Der 20-jährige Niederösterreicher konnte zum Achtelfinale gegen den Spanier Lopez nicht antreten.

So hatte sich Dominic Thiem den Donnerstag nicht vorgestellt. Nach seinem Sensationssieg gegen die Nummer drei der Tennis-Welt Stanislas Wawrinka wollte der 20-Jährige auch den Einzug ins Viertelfinale des Masters-1000-Turniers in Madrid fixieren.

Doch es kam anders, Thiem musste für das Achtelfinale gegen den Spanier Feliciano Lopez absagen. Den ganzen Tag hatte er schon mit Durchfall und Erbrechen gekämpft. Auch eine Infusion half nichts, an Tennisspielen war nicht zu denken.
„Es tut mir extrem leid, aber es war heute einfach nicht möglich“, ließ Thiem am Donnerstagabend via Facebook wissen. „Ich habe wahrscheinlich etwas Schlechtes gegessen. Es ist mir den ganzen Tag nicht gut gegangen und ist immer schlechter statt besser geworden. Ich war beim Arzt, und wir haben alles versucht. Aber es geht einfach nicht. Keine Chance“, erklärte der Niederösterreicher.

Für Thiems Trainer Günter Bresnik steht fest, dass sein Schützling auch den nächsten geplant gewesenen Einsatz in Rom absagen wird müssen. „Rom ist kein Thema aus meiner Sicht. Er soll jetzt so schnell wie möglich nach Hause fliegen und mit dem Vertrauensarzt die genauen Ursachen abklären“, sagte Bresnik. Thiem würde bereits am Samstag in Rom in die Qualifikation einsteigen. Das wäre jedoch laut Bresnik nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden French Open in Paris (ab 25. Mai) ein zu großes Risiko. Der wahrscheinlich nächste Einsatz von Thiem wird somit „lieber vollfit in Nizza als halbfit die Quali in Rom in Angriff nehmen. Das bringt überhaupt nichts“, so Bresnik im ORF-Interview.
Mit den jüngsten Vorstellungen von Thiem ist sein Langzeit-Betreuer aber logischerweise hoch zufrieden. „Die Vorstellungen waren sehr, sehr stark. Der zweite und der dritte Satz gegen Wawrinka waren Weltklasse. Damit hat Dominic über Österreichs Grenzen hinaus für großes Aufsehen gesorgt“, weiß Bresnik.
Thiem hat mittlerweile klar Kurs in Richtung Top 50 der Weltrangliste genommen. Allein der Achtelfinaleinzug in Madrid hievt Thiem bereits an die Top 60 heran. Neben 90 ATP-Punkten nahm Thiem auch 45.530 Euro Preisgeld mit nach Hause.

Musters Rat

Thomas Muster, im Oktober Turnierbotschafter der Erste Bank-Open in der Wiener Stadthalle, verfolgte Thiems Erfolg über Wawrinka und dessen Entwicklung im Allgemeinen. Für die ehemalige Nummer eins der Welt ist Vorsicht geboten. „Thiem hat Riesenpotenzial und hat auch das richtige Umfeld. Wichtig wird sein, dass er sich weiterentwickelt und dem Druck standhält. Es gab schon viele, die plötzlich Erfolge hatten und von denen man dann nichts mehr hörte“, sagt der 46-Jährige und betätigt sich als Ratgeber. „Ich habe nach den ersten Erfolgen die Schulterklopfer nicht mehr sehen können. Vor allem zuhause. Thiem muss schauen, dass er vor allem viel im Ausland spielt und trainiert.“

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