Kein Rückkampf: Wladimir Klitschko hört auf

Anstatt eines Rückkampfes gegen Anthony Joshua wird Wladimir Klitschko die Boxhandschuhe an den Nagel hängen.

Der frühere Boxweltmeister Wladimir Klitschko beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. "Ich habe mir nach meinem letzten Kampf gegen Anthony Joshua bewusst genügend Zeit zur Entscheidungsfindung genommen", sagte Klitschko laut Mitteilung seines Managements. "Ich habe als Amateur und Profi alles erreicht und kann jetzt gesund und zufrieden die spannende Karriere nach der Karriere angehen."

Zuvor hatte die "Bild" über den Rücktritt des 41-Jährigen berichtet. "Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich eine so lange und erfolgreiche sportliche Laufbahn haben würde", betonte Klitschko und dankte seiner Familie, seinem Team und den Fans.

Kein Rückkampf gegen Joshua

Der Ex-Champion aus der Ukraine schlug die Offerte für einen Rückkampf gegen seinen Bezwinger Anthony Joshua aus. Den ersten Kampf hatte Klitschko am 29. April in London gegen den britischen Olympiasieger durch technischen K.o. in der elften Runde verloren. Seitdem war fraglich, ob der jüngere Bruder von Vitali Klitschko überhaupt noch einmal in den Ring steigt. Bei einem Rückkampf wäre es neben den Titeln von WBA und IBO auch um den Gürtel der IBF gegangen.

Klitschko zählt zu den erfolgreichsten Sportlern der Box-Geschichte. Seine Laufbahn bei den Amateuren krönte er mit dem Olympiasieg 1996 in Atlanta. Danach startete er bei den Profis durch: Von 2000 bis 2003 und von 2006 bis 2015 war der "kleine Klitschko" Weltmeister im Schwergewicht. Nach dem legendären Joe Louis war er der am längsten amtierende Schwergewichts-Champion der Box-Historie. Er vereinigte damals die WM-Gürtel der Weltverbände WBA, WBO, IBF und IBO.

Von 2008 bis 2012 waren die Brüder Vitali (damals WBC-Champion) und Wladimir Klitschko sogar gleichzeitig Weltmeister und hielten alle verfügbaren WM-Titel. Wladimir Klitschkos Profirekord steht bei 69 Kämpfen, von denen er 64 gewann, 54 davon vorzeitig. Er bestritt 29 WM-Kämpfe, was ebenfalls eine Bestmarke im Schwergewicht ist.

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