Katar wirft auch Deutschland aus der WM

Wurfgewaltig: Gegen Katars Spieler (li.) war kein Kraut gewachsen
Die Gastgeber erreichen nach einem 26:24-Sieg das Halbfinale, Spanien ringt Dänemark nieder.

Katar hat etwa 300.000 Staatsbürger und eine Handball-Liga mit vier Vereinen. Am Wochenende wird der Wüstenstaat um eine Medaille bei der Handball-WM spielen. So viel steht seit gestern fest.
Die gastgebende Nation, verstärkt durch zahlreiche eingebürgerte Topspieler, setzte sich im Viertelfinale gegen Deutschland, den größten Handball-Verband der Welt mit der weltbesten Liga, mit 26:24 durch. Am Sonntag im Achtelfinale hatten die Katari bereits die österreichische Nationalmannschaft in einem ausgeglichenen Spiel knapp besiegt (29:27).

So ausgeglichen wie das Achtelfinale gegen Österreich war die Partie gegen die Deutschen lange Zeit nicht. Mit bis zu sechs Toren war Katar in der ersten Halbzeit bereits enteilt, das von Österreichs Ex-Teamchef Sigurdsson betreute deutsche Team hatte Mühe, die katarischen Angriffe zu unterbinden. „Das ist eine sehr große Enttäuschung über eine sehr große Chance, ins Halbfinale einzuziehen“, sagte der deutsche Kapitän Gensheimer.
Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt nicht. In den Platzierungsspiel geht es um die Teilnahme an der Olympia-Qualifikation. Dafür ist zumindest Platz sieben nötig. Erster Gegner der Deutschen ist am Freitag Kroatien. Der Medaillenanwärter scheiterte im Viertelfinale etwas überraschend an den Polen (22:24), die nun wiederum gegen Katar um den Einzug ins Finale spielen werden.

Starker Titelverteidiger

Das zweite Halbfinale bestreitet Titelverteidiger Spanien gegen Olympiasieger Frankreich. Während die Franzosen gegen Slowenien leichtes Spiel hatten (32:23), setzten sich die Spanier in der Neuauflage des WM-Finales von 2013 in einem hochklassigen Viertelfinale gegen Dänemark erst in der Schlusssekunde durch (25:24).

Kommentare