Jugend-Olympia: OK, Politik zogen zufrieden Bilanz
Erneuten "traditionellen" Winterspielen in Innsbruck erteilten die Politiker jedoch eine Absage.
Für OK-Chef Bayer, der seit drei Jahren mit der Vorbereitung der Jugend-Winterspiele beschäftigt war, gab es zweimal großes Lob. "Nach zwei Tagen der Spiele wurde das tägliche mit dem IOC anberaumte Meeting abgesagt, weil es nichts zu besprechen gab. Das war ein großes Lob. Und auch als Rogge bei der Abschlussfeier von wunderbar erfrischenden Spielen sprach", betonte Bayer, der sich nun darauf freut, endlich einmal ausschlafen zu können. "Es hat aber nicht nur die Organisation, sondern auch die Kommunikation, besonders über Social Medias funktioniert."
Im eigenen YOG-YouTube-Channel gab es 600.000 Views, via Facebook verfolgten 26.000 User die Spiele in Innsbruck. Mit TV-Stationen in 70 Nationen gab es Verträge, wobei in Österreich, Deutschland, China, Japan, den Niederlanden und Russland täglich berichtet wurde. 900 akkreditierte Journalisten produzierten 11.000 Artikel über die YOG, erhob das IOC.
Dazu kamen 110.000 Zuschauer vor Ort. "Das ist ein Wert, der uns total überrascht hat", gestand Tirols Sportlandesrat Hannes Gschwentner. Publikumsmagnet war mit 20.000 Besuchern das Eishockey-Turnier. Der Shuttle-Dienst verzeichnete 170.000 Passagiere. An die Athleten, Betreuer und Funktionäre wurden 117.000 Essen und 375.000 Softdrinks ausgeben. Die 50.000 Merchandising-Artikel von T-Shirt bis zum Maskottchen Yoggl sind ausverkauft.
1.059 Athleten aus 67 Nationen beteiligten sich an den ersten Olympischen Jugend-Winterspiele. Es gab 63 Medaillenentscheidungen. Österreich holte 14 Medaillen, darunter sechsmal Gold. Die endgültige finanzielle Abrechnung der Jugend-Winterspiele soll es noch im ersten Quartal des Jahres geben. "Erst wenn alle Rechnungen am Tisch liegen", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Richard Rubatscher. Das geplante Budget für die YOG betrug 23,7 Millionen Euro.
Auch wenn Tirols Landeshauptmann Platter von einem Wintermärchen sprach, gab es von der Politik aber eine Absage für eine neuerliche Bewerbung für dritte "traditionelle" Olympische Spiele in Tirol nach 1964 und 1976. "Wir beschäftigen uns damit, was machbar und wünschenswert ist", sagte Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, "und das ist sicher nicht wünschenswert."
Gschwentner verwies auch darauf, dass die Winterspiele 2010 in Vancouver (CAN) 1,5 Milliarden Euro gekostet haben und dass für Sotschi (RUS) 2014 drei Milliarden geplant sind. "Wir haben bis 2016 ein Sparpaket, da wird so etwas in Zukunft nicht möglich sein", konkretisierte Gschwentner, erklärte aber auch, dass sich Tirol und Österreich für die Fußball-U21-Europameisterschaft 2015 bewerben wollen. Auch neuerliche alpine Ski-Weltmeisterschaften in Tirol seien angedacht.
Nachhaltig bleiben von den Jugend-Winterspielen 444 Wohnungen in Passivbauweise, ein neues nordisches Zentrum mit zwei Schanzen und einem Biathlonstand in Seefeld und eine permanente Halfpipe-Anlage im Kühtai.
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