Judo-Ass Filzmoser schuftet am Berg für Olympia

Judo-Ass Filzmoser schuftet am Berg für Olympia
Sie hört auf Geist und Körper, die beide nach Bewegung drängen.

Judokämpferin Sabrina Filzmoser absolvierte in den vergangenen drei Wochen in der Dachsteinregion ein umfangreiches Konditionsprogramm für ihre Kämpfe bei Olympia. Sie tauschte Judogi und Tatami mit Tourenski, Mountainbike und Kletterausrüstung. Am Sonntag geht es nach Japan, da wird die 31-Jährige auf die Matte zurückkehren.

Wenn Filzmoser im Appartementhaus ihrer Tante in Ramsau Quartier aufschlägt und im Gebirge und auf Waldwegen ihre Einheiten abspult, dann fühlt sie sich zu Hause. "Ich bin hier aufgewachsen, ich war hier schon als Kind mit meinen Eltern zum Bergsteigen und Wandern, war Winter wie Sommer unterwegs. Ich habe nur gute und angenehme Erinnerungen", erzählte Filzmoser im Gespräch mit der APA und blickte auf das "herrliche Bergpanorama", das ihr Herz aufgehen lässt.

Filzmoser arbeitet gerne im Freien, es ist ein perfekter Ausgleich zum Hallentraining. "Das gibt mir irrsinnig viel Lebensgefühl, wenn ich mal niedergeschlagen bin. Oder wie jetzt nach der EM eine Niederlage zu verarbeiten habe. Ab in die Ramsau, auf den Berg rauf, und alles vergessen, was passiert ist. Neue Energie und Motivation für die anstehenden Aufgaben holen. Ich weiß, dass die Olympischen Spiele heuer das Highlight in meiner Karriere sein sollen", meinte sie.

Das gemeinsam mit Nationaltrainer Udo Quellmalz abgespulte tägliche Pensum umfasste zwei Stunden Kraftkammer im Nordischen Zentrum sowie drei Stunden auf dem Rad, den Skiern oder (etwas kürzer) in den Laufschuhen. Ganz ohne Judo ging es aber auch nicht. Zweimal pro Woche fuhr Filzmoser nach Strasswalchen oder Linz, zu Trainingswettkämpfen mit niedriger Intensität. "Das steht auch in Japan auf dem Programm, deswegen durfte ich es nicht ganz weglassen."

Die Japan-Reise führt in die Nähe von Tokio auf die Universitäten von Tsukuba und Teikyo. "Es wird bestimmt hart. Aber es ist dann Udos Aufgabe, zu sagen, jetzt ein bisserl weniger. Einen Umfang wie in Japan kannst du bei uns nicht trainieren. Da hast du pro Einheit zehn, 20 Trainingswettkämpfe, bei uns machst du maximal fünf bis acht, weil du nicht mehr Partner hast." Am 23./24. Juni steht in Prag ein Europacup auf dem Programm, an dem auch Ludwig Paischer (bis 60 kg) und Hilde Drexler (bis 63 kg), die sich ebenfalls für London qualifiziert haben, teilnehmen werden. Der 30. Juli soll Filzmosers großer Tag in London werden.

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