IOC erwägt Nachtests der Doping-Proben von 2004

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will nach Berichten US-amerikanischer Medien die Dopingproben der Olympischen Spiele 2004 in Athen nun doch nachtesten lassen.

Das Internationale Olympische Komitee ( IOC) will nach Berichten US-amerikanischer Medien die Dopingproben der Olympischen Spiele 2004 in Athen nun doch nachtesten lassen. "Ich denke, wir werden es aller Wahrscheinlichkeit nach tun", erklärte Arne Ljungqvist, Vorsitzender der Medizinischen Kommission im IOC, am Dienstag (Ortszeit).

Der Schwede hatte sich Mitte April noch zögerlich gezeigt, ob Nachtests für die Athen-Spiele sinnvoll seien. "Viel würden wir sicher nicht finden. Aber wir werden sehen", meinte Ljungqvist damals. Nach IOC-Regeln sind Nachuntersuchungen der Dopingproben bis zu acht Jahre nach den Spielen erlaubt, um sie im Nachhinein noch für mögliche Bestrafungen heranzuziehen. Diese Frist für die rund 3.000 im Doping-Analyselabor Lausanne gelagerten Kontrollen von Athen endet im Sommer.

Bei den Nachtests der Proben von 2004 wird nach verbotenen Substanzen wie Insulin oder das Wachstumshormon gefahndet werden, die vor acht Jahren mit den damaligen Analysemethoden noch nicht entdeckt werden konnten.

Bei Doping-Nachkontrollen von den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, vor allem auf den Wirkstoff CERA, eine neue Version des Blutdopingmittels EPO in der dritten Generation, wurde nichts gefunden. Dagegen wurden bei Nachkontrollen der Pekinger Dopingproben gleich sechs Athleten noch entlarvt. Darunter waren der deutsche Radprofi Stefan Schumacher, der Italiener Davide Rebellin, Olympia-Zweiter im Straßenrennen, und 1.500-m-Olympiasieger Rashid Ramzi aus Bahrain.

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