Heftige Kritik an Schach-WM in Saudi-Arabien

Schach-Legende Magnus Carlsen (re.) ist in Riad mit dabei.
Erstmals richtet Saudi-Arabien ein großes Schach-Turnier aus - begleitet von Kritik und Boykotten.

Saudi-Arabien richtet erstmals eine internationales Schachveranstaltung aus. In der Hauptstadt Riad findet seit Dienstag ein Blitz- und Schnellschachturnier statt - ein weiteres Zeichen des Modernisierungskurses im ultrakonservativen Königreich.

Dass der Weltschachverband Fide das Land als Gastgeber auswählte, führte zu Kontroversen: Das streng islamische Land weigerte sich etwa, sieben israelischen Spielern Visa für das bis Samstag dauernde Turnier auszustellen.

Nach den Regeln des Schachverbandes darf kein Land Spieler aufgrund ihrer Nationalität ausschließen. Auch Spielern aus dem Iran, seinem Erzrivalen im Nahen Osten, und dem Golfstaat Katar wollte Saudi-Arabien zunächst keine Einreiseerlaubnis erteilen, lenkte laut Fide jedoch später ein.

Auch die strengen Regeln für Frauen in dem Land führten zu scharfer Kritik. Sie müssen eigentlich von Kopf bis Fuß bedeckt sein und dürfen nicht ohne männliche Begleitung in die Öffentlichkeit.

Fide erklärte hingegen, das Tragen eines Kopftuches sei für Spielerinnen nicht nötig. Es reiche, wenn Frauen in zugeknöpften weißen Blusen erscheinen würden. Die Doppelweltmeisterin Anna Musytschuk aus der Ukraine boykottiert wegen der Vorschriften für Frauen das Turnier.

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