Ein Mann, der trifft wie Ronaldo und Messi

Der Vorarlberger Robert Weber ist in Ostdeutschland inzwischen heimisch.
Der Vorarlberger Robert Weber peilt zum zweiten Mal die Torjägerkrone in der deutschen Liga an.

Gemessen an seiner Treffsicherheit spielt Robert Weber in einer Liga mit den Fußball-Weltstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Feiner Unterschied (neben dem Gehalt): die Sportart.

Dennoch kann sich die sportliche Bilanz des 31 Jahre alten Handballers lesen lassen. Als erster Österreicher kann der Magdeburg-Legionär kommende Woche zum zweiten Mal der treffsicherste Spieler in der besten Handball-Liga der Welt werden. Zwei Spieltage vor Saisonschluss hält Robert Weber bei 210 Toren und liegt damit in Führung vor seinem Namensvetter Philipp Weber von Wetzlar (206 Treffer), der allerdings am Montag noch spielt.

Acht Jahre Top drei

"Ich werde dennoch nicht aus jeder Position auf das Tor werfen", sagt Robert Weber im KURIER-Gespräch, "wichtiger ist mir ohnehin eine andere Bilanz." Zum achten Mal nacheinander ist der österreichische Teamspieler in der Torjägerliste der deutschen Bundesliga unter den Top drei, auch in der zu Ende gehenden Spielzeit ist der rechte Flügelspieler die Treffsicherheit in Person. Kein zweiter Profi kann eine bessere Trefferquote vorweisen (70 Prozent), zudem ist er der verlässlichste Siebenmeterwerfer der Liga.

Nicht nur deshalb verehren ihn die Fans beim Magdeburger Traditionsverein, zu dessen Heimspielen im Schnitt 6000 Fans kommen. Beim ersten deutschen Champions-League-Sieger (2002) steht Weber seit 2009 unter Vertrag. Er ist längst Rekordtorjäger des stolzen Klubs, der immerhin so prägende Figuren wie Stefan Kretzschmar hervorgebracht hat. "Die Verbindung zum Klub, den Fans und der Stadt ist unglaublich", sagt Weber, "immerhin werde ich bald ein Drittel meines Lebens hier verbracht haben."

Der Routinier ist heimisch geworden in Ostdeutschland, hat Haus gebaut und seinen Sohn dort aufwachsen sehen. "Schon etwas eigenartig, wenn der Kleine immer Hochdeutsch spricht. Ich versuche ihm das ein wenig auszutreiben, vor allem, wenn wir auf Heimaturlaub in Vorarlberg sind."

Einen letzten, großen Vereinswechsel will Robert Weber nach Vertragsende beim SC Magdeburg in zwei Jahren dennoch nicht ausschließen. Vielleicht wird ja dann in Barcelona ein neuer Torjäger gesucht. Keine Angst, Señor Messi, bei den Handballern.

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