Handball: Kiel schreibt Sportgeschichte

Handball: Kiel schreibt Sportgeschichte
Der THW Kiel stellt mit dem 18. Erfolg im 18. Spiel eine neue Bestmarke in der Deutschen Bundesliga auf.

Es war der dritte von 34 Spieltagen in der besten und (laut Eigendefinition) ausgeglichensten Handball-Liga der Welt, als Berlin-Manager Bob Hanning den Titelkampf in Deutschland für beendet erklärte.

Titelverteidiger Hamburg hatte das zweite Saisonspiel verloren, während der große Konkurrent aus Kiel den dritten ungefährdeten Sieg in Folge bejubeln durfte. Auch am Stefanitag gingen die Kieler in Gummersbach als Sieger vom Feld und stellten mit dem 18. Erfolg in Serie eine neue Bestmarke in der Deutschen Bundesliga auf. "Es geht jetzt nur noch darum, dass es irgendjemand schafft, den Kielern zumindest eine Niederlage zuzufügen", sagt Hanning nun. Sogar eine makellose Saison ohne Punkteverlust wird dem deutschen Rekordmeister zugetraut. Den bisherigen Rekord halten die Kieler ohnehin: In der Meistersaison 2005/2006 standen eine Niederlage und ein Remis 32 Siegen gegenüber.

"Nicht Serien sind wichtig", sagt Kiels Welthandballer Filip Jicha, "allein Titel zählen." Und davon gab es im letzten Jahr nur zwei: Cup und Supercup. Eine Ausbeute, die in Kiel schon beinahe als Katastrophenjahr historisiert werden kann.

Eine Stadt, ein Klub

237 Tage ist das Team nun schon ohne Liga-Pleite. Niederlagen sind in der Stadt an der Ostsee nicht nur äußerst selten, "sondern sie treffen auch die ganze Stadt. Jeder Kieler hat irgendwie eine Verbindung zum THW", erzählt Viktor Szilagyi. Der Österreicher spielte von 2005 bis 2008 in Kiel und gewann in den drei Saisonen neun Trophäen.

So manchen Fan kostet die jüngste Serie bestenfalls ein müdes Lächeln. Im deutschen Cup ist der THW vor eigenem Publikum schon 7706 Tage ungeschlagen. Bei der letzten Niederlage am 21. November 1990 war der aktuelle Kiel-Spielmacher Aron Palmarsson vier Monate alt.

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