Handball-EM: Mut im Duell mit den "Maschinen"

Die Österreicher haben nach dem EM-Fehlstart "nichts mehr zu verlieren." Alexander Hermann fällt für den Rest des Turniers aus.

Angesprochen auf die Stärken der Franzosen, fällt Österreichs Handball-Teamchef Patrekur Johannesson nicht einmal ein Wort ein, es sind nur drei Buchstaben: "Puh!"

Ist damit schon alles gesagt über die weltbeste Handball-Auswahl des Jahrtausends? "Eigentlich sind das Maschinen", fährt der Isländer fort, "wir werden daher Mut und Selbstvertrauen brauchen. Im Sport ist schon viel passiert: Island hat England im Fußball geschlagen."

Gelächter im Raum. Oder bereits Galgenhumor? Nach der 26:27-Pleite im Auftaktspiel gegen Weißrussland sind die Chancen auf den Einzug in die Hauptrunde zwar noch intakt, einfach wird die Aufgabe in den ausstehenden Spielen gegen Weltmeister Frankreich und dessen Vize Norwegen (Dienstag) nicht.

Immerhin hat man die Skandinavier vor drei Jahren im WM-Play-off noch besiegt. Gut möglich, dass Johannesson deshalb ein paar Spieler für das letzte Gruppenspiel schont. Gegen Frankreich bedarf es freilich einer Sensation. "Körperlich sind sie uns klar überlegen", erklärt Kapitän und Frankreich-Legionär Thomas Bauer, "deshalb müssen wir versuchen, mit einer klugen Taktik dagegenzuhalten".

Ohnehin will man sich nach der Enttäuschung zum Auftakt mehr mit sich als dem Gegner beschäftigen. Bauer: "Will ich mir alle Stärken der Franzosen im Video ansehen, sitze ich die ganze Nacht vor dem Bildschirm."

Dämpfer

Einen weiteren Dämpfer für das Nationalteam gab es dann am Samstag. Der linke Rückraumspieler Alexander Hermann wird für die restliche Endrunde ausfallen.

Der 26-Jährige kann aufgrund einer im Spiel gegen Weißrussland erlittenen Knieblessur nicht mehr antreten, teilte Österreichs Verband nach einer Untersuchung mit.

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