Handball-EM: Dänen und Serben im Finale
Dänemark steht zum zweiten Mal im Endspiel einer
Handball-EM. Der Europameister von 2008 gewann am Freitag in Belgrad das Halbfinale gegen den WM-Dritten Spanien mit 25:24 (12:10). Vor rund 12.000 Zuschauern in der Arena Belgrad warfen Rasmus Lauge (6) für die Skandinavier und für Spanien Julen Aguinagalde (5) die meisten Tore.
In der zweiten Hälfte führte der WM-Zweite schon mit 17:12 (38.) ehe Spanien zum 19:19 (49.) ausgleichen konnte. Danach hatten die Dänen das bessere Ende für sich.
Serbien besiegt Kroatien
Im Abendspiel setzte sich Gastgeber Serbien in der fast ausschließlich mit serbischen Fans gefüllten Arena im brisanten und von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleiteten Halbfinale gegen
Kroatien mit 26:22 (13:14) durch. Die Kroaten müssen sich mit dem "Trostspiel" um Platz drei gegen Spanien (14.30) zufriedengeben.
Beim Hochsicherheitsspiel waren mehrere tausend Angehörige von Polizei und Gendarmerie in der Arena und im Umfeld im Einsatz. Die zahlenmäßig kleine Anhängerschar aus Kroatien wurde auf dem Oberrang durch einen doppelten Kordon aus Ordnungskräften sowie mit Helm, Schild und Waffen bewehrten Gendarmerie-Einheiten vor befürchteten Übergriffen serbischer Fanatiker geschützt.
Hooligans
Bereits in den Tagen zuvor war es mehrfach zu Attacken von Hooligans aus der Fußballszene auf kroatische Fans gekommen. Die Polizei war nach den Überfällen in Alarmbereitschaft versetzt worden. Kroatische Reiseveranstalter und Handball-Clubs hatten Reisen nach
Belgrad abgesagt. Die serbischen Fans störten das Abspielen der kroatischen Hymne mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert und streckten die Mittelfinger in die Höhe. Während des Spiels wurden gar Bengalos abgebrannt.
Die Beteiligten beider Mannschaften hatten im Vorfeld allein die sportliche Brisanz der Partie betont. Und so spielten beide Teams mit vollem Einsatz, aber fair. Dennoch gelang es weder dem Gastgeber noch den Kroaten, sich einen komfortablen Vorsprung zu erspielen. Die abgeklärter agierenden Gäste gingen mit einer 14:13-Führung in die Pause. Dank der größeren Leidenschaft und des in der zweiten Hälfte überragenden Torhüters Darko Stanic wendete Serbien das Spiel und verschaffte sich beim 21:17 (46.) den vorentscheidenden Vorsprung.
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