Große Ziele für Boxer Marcos Nader

Große Ziele für Boxer Marcos Nader
Der Wiener Boxer will am Samstag gegen den Italiener Lorenzo Cosseddu seinen 13. Profisieg feiern.

Marcos Nader hat das, was man eine weiße Weste nennt, obwohl er mit nacktem Oberkörper arbeitet. Zwölf Siege hat der 21-Jährige in zwölf Profikämpfen gefeiert.

Die letzte Niederlage setzte es für den Wiener, als er noch als Amateur-Boxer in den Ring gestiegen war. "Fast jeder Sportler muss vereinzelt mit Misserfolgen leben", sagt Nader. Fast. "Nur wenige schaffen es ohne", sagt der 1,76 m große Mittelgewichtskämpfer und kann sich dabei einen kleinen Grinser nicht verkneifen.

Der Gegner

Ohne Niederlage zu bleiben, ist sein Ziel. Und Ludwigsburg am Samstag der Ort, an dem dies gelingen und wo Gegner Lorenzo Cosseddu zu Boden gehen soll. "Es wird sicher nicht einfach, aber wir haben seine Fehler und Schwächen genau analysiert. Am Ende werde ich sie nützen", betont Nader. Der Mann aus Italien ist einen Zentimeter größer und um 13 Jahre älter. Cosseddu hat in 38 Kämpfen 27 Siege gefeiert und liegt in der Europa-Rangliste drei Plätze vor Nader auf Platz 16. "Wenn ich ihn besiege, rutsche ich auf seinen Platz. Da will ich auf jeden Fall hin."

Die Vorbereitung läuft seit seinem letzten Kampf, dem K.-o.-Sieg über den Italiener Gianmario Grassellini am 27. August in Erfurt, auf Hochtouren. Nachdem er zunächst wieder in Wien von seinem älteren Bruder Daniel trainiert wurde, übersiedelte er Anfang Oktober wie gewohnt nach Berlin, um sich bei seinem Arbeitgeber, dem Sauerland-Boxstall mit Trainer Otto Ramin, vorzubereiten. Da wie dort bekam Nader den richtigen Schliff für seinen 13. Profikampf.

DDR-Schule

"Mein Bruder wurde auch von einem deutschen Boxtrainer ausgebildet, und die sind eigentlich fast alle aus der ehemaligen DDR. Somit haben sie auch alle das selbe System: Hart, also richtig intensiv, aber effektiv und einfach gut", erklärt Nader. In Berlin gesellten sich zum täglichen Konditions- und Boxtraining ausführliche Videoanalysen.

Auch sein Kampfgewicht hat Nader erreicht. "Anfang Oktober bin ich noch bei 76 Kilo gestanden." Am Samstag müssen's 72,5 Kilo sein. Wie er das macht? "Je disziplinierter ich mit der Ernährung bin, desto schneller komm' ich unter diese Marke", sagt Nader. "Das Problem ist, dass man zum Beispiel nach dem Training nicht zu viel trinken darf, sonst stimmt der Wasserhaushalt nicht. So ist das, wenn man eine Gewichtsklassensportart ausübt."

Nader ist längst nicht nur auf Cosseddu fokussiert. Wenn es mit einem Sieg über den achten italienischen Gegner klappt, was sind dann die nächsten Ziele? "Ich will mich für größere Kämpfe wie die Europameisterschaft empfehlen. Ich bin erst 21, das passiert einfach, wenn ich gut genug bin."

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