Generationen-Duell in Kitz

Der 43-jährige Thomas Muster und der 17-jährige Dominic Thiem könnten ab 1. August beim Tennis-Klassiker aufeinandertreffen.

Als Thomas Muster 1993 in Kitzbühel gewonnen hat, war Dominic Thiem noch nicht einmal auf der Welt. Jetzt sind die beiden vereint. Der Star, der seine beste Zeit hinter sich hat, trifft beim ATP-Turnier in den Tiroler Alpen auf den Youngster, der seine beste Zeit wohl noch vor sich hat.

Muster und Thiem bekamen von Turnierdirektor Alexander Antonitsch eine Wild-Card. Besser gesagt von Stefan Koubek, der in Kitzbühel mit einem Fest am 30. Juli seine Karriere offiziell beendet und deshalb die Schirmherrschaft über die Wild Cards bekam.

Am 1. August geht's beim Traditionsturnier, das nach einer einjährigen Durststrecke wieder auflebt, mit dem Hauptbewerb los. Dominic Thiem und Thomas Muster könnten da aufeinandertreffen. Und die zwei Vertreter verschiedener Generationen standen bereits gemeinsam auf dem Platz.

Zuletzt beim Grand-Slam-Turnier in Paris, wo Muster bei den Legenden, Thiem im Juniorenbewerb spielte und dort sogar ins Finale kam. "Man kann sehr viel lernen von Tom. Das Training mit ihm bringt mir ungemein viel", sagt der Junior.

Umsteiger

Der 17-jährige Niederösterreicher, der in Kitzbühel sein Debüt auf der ATP-Tour geben wird, dreht gerade seine letzten Runden auf der Junioren-Tour und wird bei den US Open noch im Nachwuchs aufschlagen. Im nächsten Jahr steigt der Schützling von Trainer Günter Bresnik aber endgültig auf die Profi-Tour um. Einige ATP-Punkte hat der Bursche schon geholt. Seine ersten im Vorjahr in Kitzbühel, als das Turnier noch ein Challenger war. "Er muss körperlich noch zulegen", sagt Bresnik, "aber technisch ist er schon sehr weit. Er hat auf jeden Fall das Potenzial für einen Weltklassespieler."

In der Herren-Weltrangliste ist der Lichtenwörther die Nummer 909 der Welt und liegt damit 97 Plätze vor Muster. Der hat seit seinem Comeback im Juni des Vorjahres nur einmal auf ATP-Ebene (Niederlage gegen den Waldviertler Andreas Haider-Maurer) gespielt, ansonsten bei Challenger-Turnieren. Dort gab es bisher aber erst einen Sieg: Im September des Vorjahres in Laibach gegen den Kroaten Puc. Zuletzt brachte er aber in Braunschweig den Weltklassemann Teimuras Gabaschwili, der im Vorjahr bei den French Open nur knapp Jürgen Melzer unterlegen war, an den Rande einer Niederlage.

Aufsteiger

Freilich die Zukunft gehört Thiem. Mit dem Finaleinzug bei den French Open hat er auch seine Kritiker, die ihm mangelnde Nervenstärke bescheinigt hatten, besänftigt. "Es war eine Frage der Zeit, bis er so einen Erfolg holt. Spielerisch hätte er letztes Jahr auch schon mehr machen können, da war er mental aber noch nicht so stark", sagt Bresnik.

Jetzt passt das Gesamtprodukt Thiem. Der potenzielle Nachfolger von Thomas Muster und Jürgen Melzer steht jedenfalls schon in den Startlöchern.

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