"Würde Jungen von Italien abraten"

"Würde Jungen von Italien abraten"
Schon viele junge österreichische Fußballer sind nach Italien gewechselt. Durchgesetzt hat sich kaum einer.

Italien war schon Ziel für viele junge Österreicher, die mit ihrem Talent die Fußballwelt erobern wollten. Die meisten von ihnen sind aber zurückgekehrt und mussten erkennen, dass sich die Reise nicht oder nur teilweise ausgezahlt hat.

Austrias Marko Stankovic, der 2009 von Sturm Graz zu Triestina in die Serie B gewechselt war, erinnert sich an den Nationalstolz der Italiener: "Sie sind sehr selbstverliebt und halten zusammen. Wenn du einen aus der Mannschaft spielst, kann es passieren, dass sie dir im Training keinen Ball mehr zuspielen." Der 25-Jährige hatte in eineinhalb Jahren vier verschiedene Trainer. "Davon haben mich drei gar nicht gekannt." Unterm Strich habe sich der Wechsel nicht ausgezahlt. Stankovic: "Italien muss man sich zwei Mal überlegen. Als Berater würde ich einem jungen Spieler davon abraten."

Sprachbarriere

Das würde Sascha Pichler, 2004/’05 bei Fiorentina, nicht unbedingt, er gibt aber zu bedenken: "Die ersten Monate sind sehr schwer. Du musst so schnell wie möglich die Sprache lernen, damit du kein Außenseiter wirst."

Vor allem die Taktik steht in Italien im Vordergrund, erinnert sich Daniel Wolf, einst bei Piacenza: "Der bessere Kicker wird sich gegen den schlechteren nicht durchsetzen, wenn dieser die Taktik des Trainers besser umsetzt."

Das bestätigt auch Jürgen Säumel, von 2008 bis 2011 bei Torino und Brescia: "In Italien sind viele Entscheidungen nicht nachvollziehbar. Jungen Österreichern rate ich aber zu einem Wechsel, wenn sie willig sind, schnell die Sprache zu lernen, sich an die Mentalität anzupassen und wenn sie akzeptieren, dass die Taktik an erster Stelle steht."

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