WM-Quali: ÖFB-Damen vor Pflichtsieg gegen Israel

Den Niederlanden unterlag man knapp, gegen Israel ist man Favorit.
Gegen Israel muss am Donnerstag ein Sieg her, soll die bisher makellose Bilanz des ÖFB-Teams weiter bestehen.

Für Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam zählen am Donnerstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im WM-Qualifikations-Duell mit Israel nur drei Punkte. Während die ÖFB-Auswahl nach einem Auftakt-4:0 in Serbien am 19. September in der Gruppe 7 noch makellos ist, wartet der Underdog nach den Aufeinandertreffen mit Serbien (0:2) und Pool-Favorit Spanien (0:6) noch auf die ersten Tore und Punkte.

Geht es nach der Papierform, wird sich das auch in der BSFZ-Arena in Maria Enzersdorf nicht ändern. Die Nummer 55 der Welt verlor die letzten sieben Quali-Spiele (WM plus EM), seit einem Heim-2:2 gegen Wales am 1. Dezember 2015. Der letzte israelische Sieg liegt mit einem 1:0 in Dänemark zum WM-Quali-Abschluss am 17. September 2014 noch länger zurück. Die Mannschaft von Teamchef Meir Nachmias ist daher schon zehn Quali-Partien sieglos.

Makas, Feiersinger, Schnaderbeck fehlen

Auf die leichte Schulter wird der Gegner deshalb nicht genommen. "Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, Israel wird zu elft verteidigen", sagte ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer. Gegen den tiefen Abwehrblock gilt es vor mehr als 2.000 Zuschauern (2.200 Karten waren bis Mittwochmittag weg) Lösungen zu finden. "Wir spielen gegen einen Gegner, dem wir in punkto Spielstärke überlegen sein werden. Da kommt es unter anderem auch auf die Ruhe im Ballbesitz an. Wir müssen freie Räume finden, werden viel Geduld brauchen und müssen mit vielen Gegenbewegungen an der letzten Linie arbeiten", erklärte Thalhammer.

Nicht zur Verfügung stehen ihm weiterhin die langzeitverletzte Lisa Makas und Kapitänin Viktoria Schnaderbeck, die von ihren Knieproblemen noch nicht genesen ist. Mit Laura Feiersinger wird zudem eine weitere Stütze des Weltranglisten-20. nicht spielen können. Das Offensiv-Ass hat seit dem 1:0-Sieg des SC Sand gegen Jena in der deutschen Frauenliga am Sonntag muskuläre Probleme. "Eine der besten Spielerinnen der EURO zu ersetzen, ist nie einfach. Es ist deshalb umso wichtiger, als Kollektiv gut zu funktionieren und fokussiert an die Aufgabe heranzugehen", unterstrich der 47-jährige Wiener, dem mit Barbara Dunst (Mittelfußknochen-Haarriss) eine weitere EM-Teilnehmerin fehlt.

Seine Truppe will vor allem auch viel Selbstvertrauen für das Aufeinandertreffen mit Spanien am Dienstag (20.15 Uhr/live ORF Sport +) tanken. Auf Palma de Mallorca kommt es zur Neuauflage des EM-Viertelfinales, in dem Österreich nach 120 torlosen Minuten mit 5:3 im Elfmeterschießen die Oberhand behalten hatte. Die beiden Teams sollten sich den Gruppensieg untereinander ausmachen. Der ist besonders wichtig, da nur Rang eins ein fixes Ticket für die WM-Endrunde 2019 in Frankreich bringt.

Die Mannschaft des Jahres

Vor etwas mehr als einem Monat unterlag die ÖFB-Auswahl Europameister Niederlande in einem Test in St. Pölten aufgrund mangelnder Effizienz mit 0:2. Danach standen Torfrau Manuela Zinsberger und Co. abseits des Rasens im Fokus, wurden von Ehrung zu Ehrung gereicht. Die Auszeichnung "Mannschaft des Jahres" bei der Lotterien Sporthilfe-Gala und der "Frauen-Power-Award" bei der Cristall Gala der Bundes-Sportorganisation (BSO) waren die Belohnung für die Halbfinal-Teilnahme bei der EM-Premiere im Sommer.

"Das zeigt, dass Großartiges passiert ist, wir viel bewegt haben", meinte Thalhammer. Nun sollen weitere Schritte nach vorne gemacht werden. Seit Montag wird in Bad Tatzmannsdorf auf das Quali-Doppel hingearbeitet.

An Israel hat Österreich gute Erinnerungen. In der jüngsten EM-Quali hatte die Thalhammer-Truppe auswärts am 25. Oktober 2015 dank eines Tors von Nadine Prohaska 1:0 gewonnen. Am 6. Juni 2016 folgte in Horn ein 4:0-Erfolg, bei dem sich neben einem Eigentor Rekord-Torschützin Nina Burger (2) und Virginia Kirchberger in die Schützenliste eintrugen. Mit Zinsberger, Carina Wenninger, Verena Aschauer, Sarah Puntigam, Sarah Zadrazil, Nicole Billa und Burger werden sieben Spielerinnen von der damaligen Startformation auch diesmal ziemlich sicher beginnen.

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