FIFA sorgt bei Topfeinteilung für Zündstoff

FIFA sorgt bei Topfeinteilung für Zündstoff
Frankreich kommt vor der WM-Gruppenauslosung überraschend nicht automatisch in Topf 2.

Die FIFA hat vor der Gruppenauslosung für die Fußball-WM 2014 in Brasilien für Zündstoff gesorgt. Der Weltverband blieb zwar am Dienstag bei der umstrittenen Grundlage, auf Basis der Weltrangliste vom Oktober die Einteilung der Lostöpfe vorzunehmen, machte aber im Fall Frankreich eine Ausnahme.

Der in der Weltrangliste am schlechtesten platzierte europäische WM-Teilnehmer wurde nicht automatisch in den gemischten Topf zwei eingeordnet. Vor der eigentlichen Auslosung am Freitag in Costa do Sauipe wird einer der neun Europäer aus Topf vier gezogen und in den Topf zwei verschoben.

So könnte Gastgeber und Turnierfavorit Brasilien schon in der Gruppenphase auf gleich zwei Top-Europäer treffen, zum Beispiel Italien und Portugal. Gegen die Einteilung Frankreichs in Topf zwei gab es laut diversen Medienberichten in erster Linie von den topgesetzten Südamerikanern Widerstand.

Die FIFA verhindert mit den Loskriterien, dass Teams einer Konföderation schon in der Gruppenphase aufeinandertreffen. Zudem sollen nur maximal zwei europäische Mannschaften in einer Gruppe spielen.

Weiters gab die FIFA bekannt, dass die WM-Eröffnungspartie trotz des Unfalls in der vergangenen Woche wie geplant in Sao Paulo ausgetragen werden soll. "Das Stadion sollte trotzdem fertig werden. Hier geht es immer auch um Vertrauen", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter.

Der Zeitplan für die Fertigstellung des Stadions könnte eingehalten werden, erklärte der stellvertretende Sportminister Luis Fernandes. Zuletzt war über eine Verlegung des Eröffnungsspiels spekuliert worden. Der Weltverband und die lokalen Organisatoren erwarten in den kommenden Tagen den offiziellen Untersuchungsbericht zu dem Unglück mit zwei Toten am vergangenen Mittwoch.

"Wir befinden uns nicht in einer Krisensituation und suchen nicht nach Alternativen. Wir wissen, dass das Eröffnungsspiel auf jeden Fall in Sao Paulo stattfinden wird", sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Die ursprüngliche Frist zum Ende des Jahres könne zwar voraussichtlich nicht eingehalten werden. "Aber es wird rechtzeitig fertig", betonte Valcke.

Auch bei den WM-Arenen in Cuiaba und Curitiba gebe es noch Probleme beim Stadionbau. "Hier kann der ursprüngliche Termin nicht eingehalten werden. Es wird eher Februar als Dezember", sagte Valcke.

Außerdem wird die FIFA trotz möglicherweise extremer Hitze in den Mittagsstunden am WM-Spielplan keine Veränderungen vornehmen. Teilweise werden WM-Partien um 13.00 Uhr Ortszeit angepfiffen. Vor allem in den Städten im Nordosten Brasiliens (Fortaleza, Natal, Recife und Salvador) kann es tropisch-schwül werden.

Der Spielplan werde so beibehalten wie im Oktober 2011 festgelegt, sagte Blatter. Die Spielergewerkschaft (FIFPro) hatte zuletzt eine Verlegung von Spielen in die Abendstunden gefordert.

Topfeinteilung für die WM-Gruppenauslosung am Freitag (17.00 Uhr/live ORF eins):

Topf 1

Brasilien (Gastgeber), Spanien (Titelverteidiger), Argentinien, Kolumbien, Deutschland, Schweiz, Uruguay, Belgien

Topf 2

Elfenbeinküste, Ghana, Algerien, Nigeria, Kamerun, Chile, Ecuador

Topf 3

Japan, Iran, Südkorea, Australien, USA, Mexiko, Costa Rica, Honduras

Topf 4

Bosnien-Herzegowina, Kroatien, England, Griechenland, Italien, Niederlande, Portugal, Russland, Frankreich

Anmerkung: Vor Beginn der eigentlichen Auslosung wird eine Mannschaft aus Topf 4 in Topf 2 gelost, die anschließend aus Topf 1 kein europäisches Team als Gegner bekommen kann.

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