WM 2022: Topklubs schlagen April und Mai vor

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge will keine Winter-WM in Katar.
Dieser Termin berücksichtige die Klimafrage und wahre gleichzeitig den traditionellen Ablauf der Saison im Vereinsfußball.

Die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar soll nach dem Willen von Europas Topklubs von 28. April bis 29. Mai 2022 stattfinden. Mit diesem Vorschlag möchte die von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge angeführte Europäische Club-Vereinigung (ECA) eine Austragung der übernächsten WM mitten in der traditionellen Vereinssaison vermeiden.

Zudem würde das Turnier aus ECA-Sicht unter noch akzeptablen klimatischen Bedingungen ausgetragen. Der Weltverband (FIFA) hatte wegen des extrem heißen Sommers im Emirat am Persischen Golf mit Temperaturen von über 40 Grad für eine Verlegung der Endrunde vom Juni/Juli in die milderen Wintermonate Jänner/Februar oder November/Dezember 2022 votiert.

Die ECA will ihren Lösungsvorschlag am Montag in Zürich beim zweiten Treffen der Task Force des Weltverbandes präsentieren. "Unserer Meinung nach ist dieser Vorschlag die beste Option", lautet das Fazit des ECA-Vorsitzenden Rummenigge. "Er berücksichtigt die Klimafrage und bewahrt gleichzeitig den traditionellen Ablauf der Saison im Vereinsfußball", betont der Chef des FC Bayern München.

Geringstes Übel

Die über 200 in der ECA organisierten Vereine aus ganz Europa sähen den Einfluss auf die Spieltermine der Nationalmannschaften sowie die Europacup-Bewerbe als "begrenzt" an. Zudem werde eine Kollision mit den Olympischen Winterspielen 2022 vermieden. Turniere einzelner Konföderationen im Folgejahr 2023 wären nicht beeinträchtigt. Fazit der ECA: Eine WM im April/Mai hätte "den geringsten Einfluss auf den Fußball-Kalender."

Heiße WM-Spiele gäbe es auch im April/Mai. Die Temperaturen in Katar lägen dann aber "signifikant" unter denen im Juni/Juli, wie die ECA auf Grundlage von Durchschnittswerten von 2003 bis 2013 ausführt. Die klimatischen Bedingungen wären weniger extrem als bei den WM-Turnieren in Mexiko (1986), den USA (1994) oder zuletzt in Brasilien.

Eine Arbeitsgruppe des Weltverbandes für den internationalen Spielkalender von 2018 bis 2024 soll eine Lösung erarbeiten. FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte unlängst eingeräumt, dass der Entschluss, die WM in Katar im Sommer zu organisieren, ein "Fehler" gewesen sei.

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